Anfang Mai gewann Fiame Naomi Mata'afa im Südseestaat Samoa die Regierungschef-Abstimmung. Der langjährige Regierungschef wollte dies jedoch nicht anerkennen.
Samoa
Fiame Naomi Mata'afa, Samoas gewählte Premierministerin, spricht mit Reportern vor dem Parlamentsgebäude. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der politische Streit im Südseestaat Samoa findet sein Ende.
  • Zum ersten Mal steht nun eine Frau an der Spitze der Regierung.
  • Fiame Naomi Mata'afa gewann die Abstimmung von Anfang Mai.

Nach monatelangen politischen Wirren steht im Südseestaat Samoa erstmals eine Frau an der Spitze der Regierung. Ein Berufungsgericht entschied am Freitag, dass die FAST-Partei unter Führung von Fiame Naomi Mata'afa die Abstimmung von Anfang April gewonnen hat. Der langjährige Regierungschef Tuilaepa Sailele Malielegaoi, der seit 23 Jahren an der Macht war, hatte das Wahlergebnis zuvor nicht anerkannt und wollte nicht weichen. Das führte zu einer politischen Blockade.

Als Mata'afa im Mai eingeschworen werden sollte, liess ihr Widersacher sie kurzerhand aus dem Parlament ausschliessen. Die Politikerin wurde daraufhin in einer eigenen Vereidigungszeremonie in einem grossen Zelt im Garten des Parlaments ins Amt eingeführt. Das Gericht entschied nun, dass diese Vereidigung rechtmässig war.

Fiame Naomi Mata'afa erreichte knappe Mehrheit

Bei der Wahl hatte die FAST-Partei eine knappe Mehrheit errungen: Sie bekam 26 der 51 Parlamentssitze. Das war eine Art politisches Erdbeben in dem kleinen Land mit knapp 200000 Einwohnern, wo seit fast 40 Jahren die «Partei zum Schutz der Menschenrechte» (HRPP) von Premier Malielegaoi regierte. Mata'afa ist erst die zweite Frau in der männerdominierten Pazifikregion (nach Hilda Heine von den Marshallinseln), die an der Spitze einer Regierung steht.

Der Inselstaat Samoa liegt zwischen Neuseeland und Hawaii im Pazifik. Seit 1962 ist die Rugby-verrückte Nation unabhängig.

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