Die Westküste Afrikas ist besonders gefährlich für Schiffe, denn hier treiben Piraten ihr Unwesen. Auch ein Frachter einer deutschen Reederei ist nun davon betroffen. Crewmitglieder wurden verschleppt.
Der Firmensitz der Reederei MC-Schiffahrt in Hamburg. Foto: Markus Scholz
Der Firmensitz der Reederei MC-Schiffahrt in Hamburg. Foto: Markus Scholz - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Piraten haben vor der Küste Kameruns ein Frachtschiff einer deutschen Reederei überfallen und mehrere Seeleute entführt.
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Wie das Hamburger Unternehmen MC-Schiffahrt auf seiner Homepage schreibt, kamen die Piraten in der Nacht zum Donnerstag an Bord der «MarMalaita», die in der Millionenstadt Duala vor Anker lag. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sind die Crewmitglieder möglicherweise nach Nigeria verschleppt worden.

Die Piraten hätten acht der zwölf Besatzungsmitglieder mitgenommen. Man kooperiere in dem Fall mit allen relevanten Behörden, hiess es. Drei der Entführten sind Russen, wie das Aussenministerium in Moskau mitteilte. Zur Nationalität der übrigen Crewmitglieder gab es keine Informationen.

Nach Angaben des International Maritime Bureau (IMB), das Kriminalitätsfälle auf den Weltmeeren erfasst, gab es nur etwa eine Stunde zuvor in der Region einen ganz ähnlichen Überfall. Dabei enterten die Piraten einen Massengutfrachter, stahlen Eigentum der Crew und des Schiffseigners und nahmen neun Besatzungsmitglieder mit.

Normalerweise würden die Gefangenen von Kamerun nach Nigeria verschleppt, sagte IMB-Direktor Pottengal Mukundan am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in London. Dort müssten sie ausharren, bis die Verhandlungen um das Lösegeld beendet seien. Details zu den aktuellen Fällen wollte er aber aus Sicherheitsgründen nicht nennen.

Piratenüberfälle kommen sehr häufig an der Küste Westafrikas vor. Nach Angaben des Auswärtigen Amts besteht vielerorts in Kamerun ein hohes Entführungsrisiko.

MC-Schiffahrt wurde nach eigenen Angaben 1986 in Hamburg gegründet. 33 Mitarbeiter seien in Hamburg beschäftigt, rund 400 Mann fahren demnach zur See.

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