In Südamerika will Papst Franziskus indigene Völker, Migranten, Diktaturopfer und Heimkinder treffen. Ein Heimspiel ist die Visite in der einstigen Bastion des Katholizismus keineswegs. Vor allem in Chile ist das Vertrauen in die Kirche tief erschüttert.
Papst Franziskus wurde in Santiago de Chile von Präsidentin Michelle Bachelet empfangen.
Papst Franziskus wurde in Santiago de Chile von Präsidentin Michelle Bachelet empfangen. - Dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Papst Franziskus ist zu seiner sechsten Reise nach Südamerika aufgebrochen und sicher in Chile gelandet.
  • Dort wird er Vertreter der Mapuche-Indianer treffen, die seit Jahren für die Rückgabe ihrer Ländereien kämpfen.
  • Am Donnerstag fliegt der Pontifex weiter nach Peru.

Vertreibungen, Umweltzerstörung, Migration: Auf seiner sechsten Reise nach Lateinamerika erwarten Papst Franziskus heikle Themen. Wegen Missbrauchsvorwürfen steht der Vatikan selbst in der Kritik. Ausserdem machen evangelikale Bewegungen der katholischen Kirche in ihrer einstigen Hochburg immer mehr Gläubige abspenstig.

Nach über 14 Stunden Flug und rund 12'000 Kilometern landete der Pontifex am Montagabend (Ortszeit) in Santiago de Chile. Er wurde von Präsidentin Michelle Bachelet empfangen, die zuletzt wegen der Liberalisierung des bislang äusserst restriktiven Abtreibungsrechts mit der Kirche aneinander geraten war.

Heute feiert Franziskus die erste Messe seiner Reise. Etwa 400'000 Menschen werden zur Eucharistiefeier im Parque O'Higgins in der chilenischen Hauptstadt erwartet. Kurz vor dem Gottesdienst will der Papst mit Staatschefin Bachelet im Regierungsgebäude La Moneda zusammenkommen. Ausserdem war der Besuch in einem Frauengefängnis geplant. Am Donnerstag fliegt Franziskus weiter nach Peru.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

PapstMichelle Bachelet