Im Westjordanland hat ein Palästinenser einen Israeli erschossen und drei weitere verletzt. Er wurde anschliessend getötet.
Ein palästinensischer Demonstrant bei einem Protest gegen eine Razzia des israelischen Militärs. Foto: Ahmed Zakot/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa
Ein palästinensischer Demonstrant bei einem Protest gegen eine Razzia des israelischen Militärs. Foto: Ahmed Zakot/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa - sda - Keystone/SOPA Images via ZUMA Press Wire/Ahmed Zakot
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Palästinenser hat in einer Siedlung im Westjordanland einen Mann erschossen.
  • Nach der Flucht wurde er von einem Wachmann getötet.
  • Seit März sind bereits 18 Israelis erschossen worden, die Lage ist sehr angespannt.

Bei einem Angriff in einer Siedlung im besetzten Westjordanland hat ein palästinensischer Schütze einen Israeli erschossen und drei weitere israelische Männer zum Teil schwer verletzt.

Ein Palästinenser sei aus noch ungeklärter Ursache zudem leicht verletzt worden, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom am Samstagabend mit. Der Angreifer wurde nach der Tat in der Nähe der Stadt Hebron von einem Wachmann erschossen, wie Israels Armee mitteilte. Das Militär suche die Gegend nach weiteren Verdächtigen ab.

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Der Rettungsdienst versorgt einen beim Angriff im Westjordanland verletzten Israeli. - Keystone

«Terror wird uns nicht besiegen», sagte Ministerpräsident Jair Lapid. «Wir werden mit harter Hand vorgehen.» Der dem rechtsextremen Spektrum angehörige Politiker Itamar Ben-Gvir behauptet Medienberichten zufolge, die Schüsse hätten seinem Haus gegolten. Im Gazastreifen feierten Mitglieder der islamistischen Hamas den Angriff mit Schüssen in die Luft.

Die Lage im besetzten Westjordanland ist seit Monate äusserst angespannt. Immer wieder kommt es in dem von Israel besetzten Gebiet zu Gewalt zwischen israelischen Siedlern und Palästinensern.

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Jair Lapid, Premierminister von Israel. - Amos Ben-Gershom/GPO/dpa

Seit März sind bei einer Terrorwelle in Israel 18 Menschen getötet worden. Ausserdem wurden in diesem Jahr mehrere israelische Soldaten und im Westjordanland ein israelischer Wachmann getötet. Seit der Terrorwelle im Frühjahr unternimmt Israels Armee im Westjordanland auch vermehrt Razzien.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden dieses Jahr bereits mehr als 130 Palästinenser in Zusammenhang mit Militäreinsätzen, bei Zusammenstössen oder eigenen Anschlägen getötet. Es gibt zudem zunehmend Berichte über Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser, israelische Aktivisten oder Soldaten.

Die Siedlungspolitik Israels ist international hoch umstritten. Israel hatte 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600'000 jüdische Siedler. Die Palästinenser wollen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

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