Pakistan weist 18 internationale Hilfsorganisationen aus
Die pakistanischen Geheimdienste vermuten, dass 18 Hilfsorganisationen als Deckmäntel für Spionagetätigkeiten dienen. Sie müssen das Land nun verlassen.

Das Wichtigste in Kürze
- Bereits vor drei Jahren hatte Pakistan dutzenden Hilfsorganisationen des Landes verwiesen.
- Nun müssen wieder 18 Organisationen das Land innert zweier Monate verlassen.
Die pakistanische Regierung hat die Schliessung von mindestens 18 internationalen Hilfsorganisationen im Land angeordnet. Dies bestätigte heute Freitag ein Mitarbeiter des Innenministeriums, der namentlich nicht genannt werden wollte. Die Organisationen müssten das Land innerhalb von zwei Monaten verlassen. Betroffen seien unter anderem ActionAid, Open Society Foundation oder Save the Children.
In der behördlichen Anordnung nannte die Regierung keine Gründe für die Ausweisung. Der Behördenvertreter sagte allerdings, dass die pakistanischen Geheimdienste vermuteten, die Organisationen würden als Deckmäntel für Spionagetätigkeiten westlicher Länder genutzt. Sie würden neue Arbeitslizenzen erhalten, wenn sie sich unter strengeren Regeln neu registrierten.
Bereits vor drei Jahren hatte Pakistan Dutzenden Hilfsorganisationen ihre Lizenz entzogen. Islamabad hatte das mit der Notwendigkeit begründet, die Funktionsweisen der Organisationen zu verbessern. Im Juni 2015 schloss die Regierung die Büros von Save the Children, weil die NGO gegen pakistanische Interessen arbeite.
Sie war unter Spionageverdacht geraten, nachdem bekannt geworden war, dass ein angeblich von ihr ausgebildeter Arzt an der CIA-Fahndung nach dem Al-Kaida-Chef Osama bin Laden in Pakistan beteiligt war. Bin Laden wurde später von einem US-Kommando in Pakistan getötet.