Bereits zum vierten Mal diese Woche feuert Nordkorea zwei Kurzstreckenraketen ab – Kamala Harris kritisiert.
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Ballistische Raketen bei einer Militärparade in Pjöngjang. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nordkorea hat erneut zwei ballistische Raketen getestet.
  • Sie erzielten eine Flughöhe von 30 Kilometern und eine Reichweite von 350 Kilometern.
  • Dies ist bereits der vierte Raketenabschuss dieser Woche.
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Erneut testete Nordkorea zwei ballistische Raketen. Am Samstagmorgen (Ortszeit) flogen die beiden Kurzstreckenraketen in Richtung des Japanischen Meeres (koreanisch: Ostmeer). Dies berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Demnach erreichen sie eine Flughöhe von rund 30 Kilometern und eine Reichweite von 350 Kilometern.

In dieser Woche war es bereits der vierte Raketenabschuss. Nach der Abreise von US-Vizepräsident Kamala Harris hatte Nordkorea zuletzt am Donnerstag zwei ballistische Raketen getestet.

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Kamela Harris reiste nach Nordkorea. - Keystone

Harris kritisierte das Land während ihres Besuchs an der innerkoreanischen Grenze mit ungewöhnlich deutlichen Worten: «Brutale Diktatur mit grassierenden Menschenrechtsverletzungen und einem rechtswidrigen Waffenprogramm, das den Frieden und die Stabilität bedroht».

Die Raketentests stellten «keine unmittelbare Bedrohung» für die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten dar. Dies teilte das Indopazifische Kommando des US-Militärs teilte in einer Stellungnahme mit. Allerdings unterstrichen die «destabilisierende Wirkung der rechtswidrigen» Raketenprogramme Nordkoreas.

Seemanöver der USA mit Südkorea

Die Raketentests Nordkoreas werden von Experten auch als Reaktion auf die diese Woche abgehaltenen Seemanöver südkoreanischer und US-amerikanischer Streitkräfte gewertet. An den viertägigen Marineübungen hatte auch der Flugzeugträger «USS Ronald Reagan» teilgenommen. Es war die erste Entsendung eines US-Flugzeugträgers nach Südkorea seit fast vier Jahren.

Nordkorea wirft den USA regelmässig vor, durch ihre Militärmanöver mit Südkorea einen Angriff vorzubereiten. Dies wird von beiden Ländern bestritten.

Spannung in Nordkorea hat zugenommen

Die Spannungen in der Region haben nach den Tests mit atomwaffenfähigen Raketen durch Nordkorea in diesem Jahr deutlich zugenommen. Zudem soll das Land Berichten zufolge den Abschuss einer ballistischen U-Boot-Rakete sowie möglicherweise auch seinen ersten Atomtest seit 2017 vorbereiten.

UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung jeglicher Art von ballistischen Raketen, die je nach Bauart auch mehrere Atomsprengköpfe tragen können. Es handelt sich in der Regel um Boden-Boden-Raketen.

Das Parlament in Nordkorea hatte in diesem Monat zudem ein Gesetz zur staatlichen Nuklearpolitik verabschiedet. Dieses sieht unter anderem den Einsatz von Atomwaffen nicht nur bei einem Angriff feindlicher Kräfte. Sondern schon bei einem drohenden Angriff auf die Führung in Pjöngjang vor. Das Land ist wegen seines Atomwaffenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen.

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