Seit dem gescheiterten Gipfeltreffen in 2019 stehen die Nuklearverhandlungen zwischen den USA und Nordkorea still. Daran wird sich vorerst auch nichts ändern.
Kim Jong Un während einer Sitzung des Politbüros in Pjöngjang. Foto: -/KCNA/dpa
Kim Jong Un während einer Sitzung des Politbüros in Pjöngjang. Foto: -/KCNA/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nordkorea hat neuen Hoffnungen über eine baldige Wiederaufnahme der Verhandlungen mit den USA über sein Atomwaffenprogramm einen deutlichen Dämpfer versetzt.

Die erste Vizeaussenministerin Choe Son Hui warf Washington vor, den Dialog mit Pjöngjang nur als Werkzeug in der inneramerikanischen «politischen Krise» zu nutzen. «Wir spüren keine Notwendigkeit, den USA von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu sitzen», wurde sie von den Staatsmedien zitiert.

Choe reagierte auf Spekulationen, wonach ein neues Gipfeltreffen des US-Präsidenten Donald Trump mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un noch vor der Präsidentenwahl in den USA im November ermöglicht werden könnte. Südkoreas Präsident Moon Jae In hatte in diesem Zusammenhang auch wieder eine Vermittlerrolle ins Spiel gebracht. Bei einem Videogipfel mit der EU am vergangenen Dienstag sagte er laut Beamten seines Büros, er wolle sein Bestes tun, um noch vor der US-Wahl einen Gipfel Nordkorea-USA zustandezubringen. In den USA spekulierte der frühere Nationale Sicherheitsberater John Bolton, Trump könnte Kim kurz vor der Wahl treffen, falls er glaube, dies helfe seiner Wiederwahl.

«Es gibt sogar Träumer, die hoffen, unsere Denuklearisierungsmassnahmen werden für eine bedingte Aufhebung von Sanktionen in Gang kommen, während sie die Hoffnung auf eine 'Oktober-Überraschung' äussern», sagte Choe. Die USA irrten jedoch, falls sie dächten, dass Verhandlungen noch funktionierten.

Nordkorea ist wegen seines Atomprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen. Die Nuklearverhandlungen mit dem USA kommen seit dem gescheiterten Gipfeltreffen Kims mit Trump im Februar 2019 in Vietnam nicht mehr voran. Nordkorea machte seitdem mehrfach deutlich, an neuen Gesprächen mit den USA nicht interessiert zu sein, solange Washington keine neuen Vorschläge unterbreite.

© dpa-infocom, dpa:200704-99-669509/2

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