Nordkorea schiesst schon wieder eine Rakete ins Meer. Die USA, Südkorea und andere Staaten berufen eine Sitzung beim Apec-Gipfel in Bankok ein.
raketentest
Fumio Kishida, Ministerpräsident von Japan, verurteilt Nordkoreas Verhalten scharf. Foto: Vincent Thian/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Vincent Thian
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nordkorea hat erneut einen Raketentest durchgeführt.
  • Mehrere Staaten haben daraufhin eine Dringlichkeitssitzung am Apec-Gipfel einberufen.
  • Es ist bereits der 50 Raketentest Nordkoreas in diesem Jahr.

Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben erneut eine atomwaffenfähige Rakete abgefeuert, die theoretisch US-Territorium erreichen kann. Die wiederholte Machtdemonstration von Machthaber Kim Jong-un überschattete am Freitag den Auftakt des Asien-Pazifik-Gipfels in Bangkok.

North Korea
Kim Jong-un bei einem Besuch einer Schule in Pjöngjang. Das Foto wurde vom nordkoreanischen Regime veröffentlicht – unabhängige Journalisten hatten keinen Zutritt. (Korean Central News Agency/Korea News Service via AP). - Keystone

Die USA, Südkorea und andere Staaten haben wegen des Raketentests am Rande des Treffens eine Dringlichkeitssitzung einberufen.

Rakete stürzt vor Japans Küste ins Meer

Die Regierungen in Seoul und Tokio warfen dem weithin isolierten Nachbarland am Freitag ernsthafte Provokation vor.

Die Rakete sei in der Region um die Hauptstadt Pjöngjang gestartet. Sie sei etwa 1000 Kilometer weit ostwärts in Richtung Meer geflogen, so der südkoreanische Generalstab. Nach Angaben des japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida stürzte sie wahrscheinlich in einer 200-Meilen breiten Zone vor Japans Küste ins Meer.

Raketentest in Nordkorea
Ein Mann geht in Seoul an einem Monitor vorbei, auf dem eine Nachrichtensendung mit einem Archivbild über den neusten Raketentest Nordkoreas übertragen wird. (Ahn Young-Joon/AP/dpa) - dpa

Kishida verurteilte den erneuten Raketentest auf dem Apec-Gipfel aufs Schärfste. Nordkoreas Provokationen seien «nicht hinnehmbar». Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol ordnete an, die gemeinsame Verteidigung seines Landes mit den USA zu verstärken. Auch forderte Yoon eine Reaktion des UN-Sicherheitsrats.

Nordkorea: 50 Raketentests seit Jahresbeginn

UN-Resolutionen untersagen Nordkorea die Erprobung von Raketen, die mit nuklearen Gefechtsköpfen bestückt werden könnten. Das hält Nordkorea allerdings nicht von immer weiteren Tests ab.

Seit Beginn des Jahres gab es bereits mehr als 50 nordkoreanische Raketentests. Allein Anfang November erfasste Südkoreas Militär mehr als 25 davon. Washington und Seoul gehen davon, dass Nordkorea auch bereit ist, einen neuen Atomtest zu unternehmen.

Mit dem jüngsten Raketentest will Nordkorea nach Einschätzungen von Beobachtern ein klares Signal an die USA senden.

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