Nach einem möglichen Giftgasangriff Syriens ringt der Westen weiter um eine gemeinsame Strategie. Scharf und aggressiv ist die Rhetorik, aber noch fliegen keine Raketen.
In Damaskus sollen zwei Raketen eingeschlagen haben. (Symbolbild)
In Damaskus sollen zwei Raketen eingeschlagen haben. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Westen ringt nach einem möglichen Giftgasangriff weiter um eine gemeinsame Strategie.
  • Die USA, Frankreich und Grossbritannien wollen weiter an einer gemeinsamen Reaktion arbeiten.
  • Syriens Schutzmacht Russland weist die Vorwürfe gegen Damaskus vehement zurück.

Ein Militäreinsatz westlicher Länder in Syrien ist trotz anhaltend massiver Drohungen noch keine beschlossene Sache. Für die USA erklärte das Weisse Haus am Donnerstag, eine Entscheidung sei noch nicht gefällt. US-Präsident Donald Trump war zuvor mit seinen Sicherheitsberatern zusammengekommen.

Bei einem am Samstag gemeldeten Giftgasangriff auf die von Rebellen kontrollierte Stadt Duma in Ost-Ghuta sollen nach unterschiedlichen Angaben zwischen 42 und 85 Menschen getötet worden sein. Ermittler der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) sind auf dem Weg nach Syrien. Sie sollen dort ab Samstag mit Untersuchungen beginnen.

Als Option für eine Reaktion gelten gezielte Raketenangriffe auf ein Objekt oder mehrere ausgewählte Ziele. Sehr heikel daran wäre, dass in Syrien stationierte russische Truppen getroffen werden könnten. Syriens Schutzmacht Russland weist die Vorwürfe gegen Damaskus zurück.

Westen zu Giftgasangriff inSyrien

Am Morgen hatte Trump noch eine baldige Entscheidung über einen Militäreinsatz angekündigt.

Frankreich hat nach Macrons Worten Beweise für den Einsatz von Chemiewaffen seitens der syrischen Regierung. In Washington sagte US-Verteidigungsminister James Mattis, endgültige Beweise für den Chemiewaffeneinsatz der syrischen Regierung würden noch gesucht.

Der Sender MSNBC berichtete, Blut- und Urinproben legten den Einsatz chemischer Waffen nahe. Der Sender berief sich ohne nähere Angaben auf zwei Regierungsmitarbeiter, die mit Erkenntnissen eines Geheimdienstes vertraut seien. Es seien Chlorgas und ein namenloses Nervengas eingesetzt worden.

Britische U-Boote sind nach übereinstimmenden Medienberichten bereits in Position und Reichweite, um Marschflugkörper nach Syrien zu starten. Das Verteidigungsministerium lehnte dazu jeden Kommentar ab.

Die syrische Armee ist schon seit Tagen in voller Alarmbereitschaft und hatte sich am Mittwoch von weiteren Stützpunkten zurückgezogen, um einer möglicherweise bevorstehenden Attacke weniger Angriffsfläche zu bieten. Fluglinien änderten ihre Flugrouten in der Region. Russische Medien berichtteten unterdessen akribisch über diverse Flüge amerikanischer Aufklärungsmaschinen im östlichen Mittelmeer sowie über Verlegungen britischer Militärmaschinen in die Region.

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