Muhammadu Buhari, der Präsident Nigerias, appelliert an die ehemaligen Kolonialmächte in Europa, die Raubkunst aus der Kolonialzeit zurückzugeben
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Verschiedene Reliefplatten aus Nigeria im Stuttgarter Linden-Museum, das etwas mehr als 60 Benin-Bronzen in seiner Sammlung hat. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nigerias Präsident Muhammadu Buhari fordert die Raubkunst aus der Kolonialzeit zurück.
  • Grossbritannien hat Bronzen zurückgegeben. Deutschland will 1100 Bronzen restituieren.

Nigerias Präsident Muhammadu Buhari hat an ehemalige Kolonialmächte appelliert, während der Kolonialzeit gestohlene Kunst «verstärkt» zurückzugeben. Nigeria wolle vor allem die Restitution von Artefakten Grossbritanniens «energisch vorantreiben», berichtete die nigerianische Nachrichtenagentur «NAN» am Dienstag.

Das bevölkerungsreichste Land Afrikas mit rund 210 Millionen Einwohnern war bis zu seiner Unabhängigkeit 1960 eine britische Kolonie.

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Muhammadu Buhari - Keystone

Am Samstag hatte Grossbritannien zwei wichtige nigerianische Artefakte restituiert. Die Benin Bronzen wurden von der Universität Cambridge und der Universität Aberdeen nach 125 Jahren an das westafrikanische Land zurückgegeben.

Deutschland will 1100 Bronzen zurückgeben

Buhari lobte die Pläne Deutschlands, kunstvolle Bronzen aus verschiedenen deutschen Museen noch dieses Jahr zurückzuführen. Die mehr als 1100 geraubten Werke stammen aus dem Palast des damaligen Königreichs Benin, das heute zu Nigeria gehört.

In europäischen Museen sind bis heute Zehntausende afrikanische Kunstwerke ausgestellt, die einst während der Kolonialzeit geraubt wurden. Auch Deutschland war daran bis 1919 aktiv beteiligt. Somit befindet sich ein Grossteil des afrikanischen Kulturerbes heute ausserhalb Afrikas. Auch Frankreich arbeitet aktiv an der Restitution vieler dieser Kunstobjekte.

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