Die Anhebung des Rentenalters in Russland kommt Präsident Wladimir Putin teuer zu stehen: Seine Umfragewerte waren seit März 2014 nicht mehr so tief.
Menschen demonstrieren Mitte September gegen die Entscheidung der russischen Regierung, das Rentenalter anzuheben.
Menschen demonstrieren Mitte September gegen die Entscheidung der russischen Regierung, das Rentenalter anzuheben. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wladimir Putin hat laut einer neuen Umfrage einen Zustimmungswerte von unter 40 Prozent.
  • Nach der Krim-Annexion stiegen seine Werte vorübergehend auf 51 Prozent.

Die Zustimmungswerte für den russischen Präsidenten Wladimir Putin sind unter 40 Prozent und damit auf einen neuen Tiefstand gesunken. Laut einer heute Montag veröffentlichten Umfrage des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts Lewada erklärten nur 39 Prozent der im September befragten Russen, dass sie Putin vertrauten. Das sind neun Prozentpunkte weniger als im Juni.

Es handelt sich um das schlechteste Umfrageergebnis für Putin, seit Russland im März 2014 die ukrainische Halbinsel Krim in ihr Staatsgebiet eingliederte. Im Februar 2014 lagen Putins Zustimmungswerte bei 36 Prozent, nach der Krim-Annexion stiegen sie vorübergehend auf 51 Prozent.

Erheblicher Widerstand

Das jetzige Umfragetief hängt mit der Anhebung des Rentenalters in Russland zusammen, die in der Bevölkerung auf erheblichen Widerstand stösst. Der Präsident hatte die Massnahme in der vergangenen Woche in Kraft gesetzt.

Die erste Erhöhung des Rentenalters in Russland seit fast 90 Jahren sieht vor, dass Männer statt bisher mit 60 erst mit 65 Jahren in Rente gehen. Für Frauen wird das Renteneintrittsalter von 55 auf 60 Jahre erhöht. Das dürfte dazu führen, dass viele russische Männer kaum mehr den Renteneintritt erleben - sie werden im Durchschnitt nicht älter als 65 Jahre. Gegen die Rentenreform hatte es massive Proteste gegeben.

Der Lewada-Umfrage zufolge sind auch die Zustimmungswerte für Verteidigungsminister Sergej Schoigu von 19 auf 15 Prozent gefallen. Bei Aussenminister Sergej Lawrow fielen sie von 14 auf zehn Prozent.

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