Netanjahu nennt Kritik nach Angriff in Katar «Heuchelei»

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Israel,

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verteidigt Israels Angriff in Katar als legitime Selbstverteidigung.

Benjamin Netanjahu
Israels Premier Netanjahu wies bei Rubios Besuch die Kritik am Angriff auf Hamas-Führer in Katar zurück. (Archivbild) - dpa

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat bei einem Besuch von US-Aussenminister Marco Rubio die internationale Kritik nach Israels Angriff auf die Hamas-Führung in Katar zurückgewiesen.

«Es ist das Recht jedes Landes nach internationalem Recht, sich über seine Grenzen hinaus gegen diejenigen zu verteidigen, die seine Bürger töten und massenhaft ermorden», sagte Netanjahu. «Die Verurteilung Israels zeugt von enormem Zynismus und Heuchelei.»

Laut einer Resolution des UN-Sicherheitsrats dürften Staaten Terroristen keinen Unterschlupf gewähren, fuhr Israels Regierungschef bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Rubio fort. Niemand habe die USA bei ihrem Vorgehen gegen Al-Kaida in Afghanistan und Pakistan verurteilt.

Der UN-Sicherheitsrat hatte den Angriff in einer seltenen gemeinsamen Erklärung verurteilt. Die Aussenminister Deutschlands, Frankreichs und Grossbritanniens hatten kritisiert, der Angriff habe die Souveränität Katars verletzt. Netanjahu entgegnete: Länder, die «Terroristen de facto eine Basis an einem Ort» böten, hätten keine Souveränität.

Unklarheit nach Angriff

Katar vermittelt mit den USA und Ägypten im Krieg zwischen Israel und der Hamas. Netanjahu zufolge gibt es noch keine abschliessenden Erkenntnisse zum Ausgang des Angriffs. Hamas-Angaben zufolge wurde kein Mitglied der Verhandlungsdelegation der Terrororganisation getötet.

US-Aussenminister Rubio betonte die engen Beziehungen zu Katar, wo die USA ihren grössten Militärstützpunkt im Nahen Osten haben. Unabhängig der Ereignisse wolle man sich darauf konzentrieren, mit Katar an der Befreiung der aus Israel entführten und von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu arbeiten. Mit der Hamas werde es in der Region keinen Frieden geben.

Vor seinem Abflug zum Verbündeten Israel hatte Rubio gesagt, US-Präsident Donald Trump sei «nicht glücklich» über den Luftangriff, mit dem die israelische Führung am Dienstag führende Mitglieder der islamistischen Hamas töten wollte. Die Beziehungen der USA zu Israel würden dadurch zwar nicht beeinträchtigt. Er kündigte aber an, mit den Israelis darüber zu sprechen, wie sich der Angriff auf die Bemühungen um ein Ende des Gaza-Krieges auswirke.

Die «Washington Post» berichtete unter Berufung auf zwei anonyme Regierungsvertreter aus dem Nahen Osten, Rubio werde nach seinem zweitägigen Besuch Israel am Dienstag weiter nach Katar reisen.

Kommentare

User #5564 (nicht angemeldet)

Sie könnten die Geiseln frei lassen!

User #3382 (nicht angemeldet)

Der Typ muss weg

Weiterlesen

Marco Rubio
Spannungen in Nahost

MEHR IN NEWS

Teaser
«Ihr glaubt nicht ...»
titanic
Nach 100 Jahren
Typhoon-Kampfjets
1 Interaktionen
«Eastern Sentry»
Benjamin Netanjahu
3 Interaktionen
«Super-Sparta»

MEHR AUS ISRAEL

israel
11 Interaktionen
Gaza
Angriff in Doha
5 Interaktionen
Nahost
4 Interaktionen
Luftalarm
Izchak Herzog
4 Interaktionen
London-Besuch