Netanjahu: Chefankläger unter «grossen Antisemiten der Moderne»

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Israel,

Israels Premier Netanjahu attackiert den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs und nennt ihn einen «der grossen Antisemiten der Moderne».

Karim Khan ist Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes.
Karim Khan ist Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes. - Peter Dejong/AP/dpa

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) scharf persönlich angegriffen. Netanjahu nannte Karim Khan wegen dessen Antrags auf Haftbefehle gegen ihn und Verteidigungsminister Joav Galant einen «der grossen Antisemiten der Moderne».

In einer am späten Montagabend veröffentlichten Videobotschaft auf Englisch sagte Netanjahu, Khan giesse «hartherzig Öl in die Feuer des Antisemitismus, die auf der ganzen Welt wüten». Netanjahu verglich Khan sogar mit den NS-Scharfrichtern.

«Er steht nun Seite an Seite mit jenen berüchtigten deutschen Richtern, die ihre Roben anzogen und für Gesetze eintraten, die dem jüdischen Volk die elementarsten Rechte verweigerten und es den Nazis ermöglichten, das schlimmste Verbrechen der Geschichte zu begehen.»

Vorwürfe von Blutverleumdung

Netanjahu sagte, er habe vor zwei Wochen während des Holocaust-Gedenktags in Israel gelobt: «Kein Druck und keine Entscheidung irgendeines internationalen Forums werden Israel davon abhalten, sich selbst zu verteidigen gegen jene, die uns zerstören wollen.»

Netanjahu warf Khan zudem «Blutverleumdung» vor – dieser auch als Ritualmordlegende bekannte Begriff bezieht sich auf antisemitische falsche Anschuldigungen gegen Juden seit dem Mittelalter.

«Vor achtzig Jahren war das jüdische Volk vollkommen wehrlos gegen unsere Feinde», sagte Netanjahu. «Diese Zeiten sind vorbei: Jetzt hat das jüdische Volk einen Staat und wir haben eine Armee, um unseren Staat zu verteidigen.»

Verbrechen während des Gaza-Kriegs

Khan verfolgt Verbrechen während des Gaza-Kriegs. Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant werden von ihm unter anderem beschuldigt, für das Aushungern von Zivilisten als Methode der Kriegsführung sowie für willkürliche Tötungen und zielgerichtete Angriffe auf Zivilisten verantwortlich zu sein.

Khan beantragte Haftbefehle auch gegen Hamas-Führer. Bei den Attacken der Hamas im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober waren rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden.

Der Terroranschlag war Auslöser für die militärische Offensive Israels im Gazastreifen, bei der nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher mehr als 35'500 Menschen getötet worden sind.

Kommentare

User #4258 (nicht angemeldet)

Nathaniahu versucht immer, alles zu beschönigen, leugnet alles, widerlegt alles und ist wie ein Kind, das immer sagt, dass es nichts getan hat und die Schuld auf andere schiebt.

User #4859 (nicht angemeldet)

Kriegsverbrecher werden irgendwann für alles verantworten . Tribunal wartet.

Weiterlesen

Karim Khan
16 Interaktionen
USA

MEHR IN NEWS

Kantonspolizei St. Gallen
Wattwil SG
St. Gallen
1 Interaktionen
St. Gallen
Kantonspolizei St. Gallen
Mörschwil SG
graz
1 Interaktionen
Nach Grazer-Amoklauf

MEHR AUS ISRAEL

Liveticker Iran
814 Interaktionen
Nahost-Krieg
Soldaten
9 Interaktionen
Bedeutung
Huckabee
Zweifel
Netanjahu
6 Interaktionen
Keine Neuwahl