Nepals Übergangs-Regierungschefin kündigt Kampf gegen Korruption an
In Nepal will die neue Übergangs-Regierungschefin der Korruptionen den Kampf ansagen.

Die nach massiven Protesten eingesetzte Übergangs-Regierungschefin in Nepal hat einen entschiedenen Kampf gegen Korruption angekündigt. Die neue Übergangsregierung müsse die Forderungen der mehrheitlich jungen Demonstranten erfüllen, sagte Ministerpräsidentin Sushila Karki am Sonntag in ihrer ersten Rede seit Amtsantritt.
Dazu gehörten «ein Ende der Korruption, eine verantwortungsvolle Regierungsführung und wirtschaftliche Gerechtigkeit». Die 73-jährige frühere Oberste Richterin betonte, sie und ihre Übergangsregierung würden «nicht einen Tag länger» im Amt bleiben als bis zum Antritt einer neugewählten Regierung in sechs Monaten. Am 5. März kommenden Jahres soll ein neues Parlament gewählt werden.
Karki hielt am Sonntag eine Schweigeminute für die bei den Unruhen getöteten Menschen ab, bevor erste Sitzungen im Regierungsviertel begannen. Dort waren bei den Protesten gegen eine vorübergehende Blockade von Onlinenetzwerken durch die Regierung am Dienstag mehrere Gebäude in Brand gesetzt worden.
Bei den Zusammenstössen waren nach jüngsten Angaben der Regierung mindestens 72 Menschen getötet worden. Es waren die schwersten Unruhen in Nepal seit dem Ende eines jahrelangen Bürgerkriegs und der Abschaffung der Monarchie im Jahr 2008.
Karki war am Freitag nach intensiven Verhandlungen mit Vertretern der Protestbewegung zur Übergangs-Regierungschefin ernannt worden. Zuvor hatten sich tausende junge Aktivisten für die frühere Oberste Richterin ausgesprochen.