Vor 17 Jahren starb die deutsche Erzieherin Simone Strobel in Australien. Ihr Ex-Freund ist wegen Mordes angeklagt. Nun geht es darum, ob der Mann gegen Kaution freikommen kann.
Eine Gedenktafel für die deutsche Rucksacktouristin Simone Strobel steht vor dem Lismore Centra Tourist Park in Lismore.
Eine Gedenktafel für die deutsche Rucksacktouristin Simone Strobel steht vor dem Lismore Centra Tourist Park in Lismore. - Jason O'brien/AAP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der des Mordes angeklagte Ex-Freund der vor 17 Jahren in Australien getöteten deutschen Erzieherin Simone Strobel muss noch mindestens drei Tage in Untersuchungshaft bleiben.

Ein Gericht in Sydney entschied zwar, der Freilassung auf Kaution des 42-jährigen Deutschen stattzugeben, jedoch legte die Staatsanwaltschaft dagegen Berufung ein. Nun müsse das Oberste Gericht des Bundesstaates New South Wales entscheiden, berichtete die australische Nachrichtenagentur AAP unter Berufung auf die Justiz.

Strobels Ex-Freund war vor einer Woche aus seinem Haus im westaustralischen Perth abgeführt und nach Sydney geflogen worden. Dort wurde er des Mordes angeklagt. Bereits am Mittwoch hatten Anklage und Verteidigung ihre Argumente und Gegenargumente für eine vorläufige Freilassung des Verdächtigen vorgetragen. Das Gericht hatte die Entscheidung daraufhin auf Donnerstag vertagt.

Die Festnahme war eine überraschende Wendung in dem Fall, der trotz eingehender Ermittlungen bis heute ungelöst blieb. Die 25 Jahre alte Erzieherin Simone Strobel aus Unterfranken war 2005 mit ihrem damals 24-jährigen Freund per Wohnmobil in Australien unterwegs. Später kamen die Schwester des Freundes und deren Freund aus Deutschland dazu. Die vier waren auf einem Campingplatz in Lismore nördlich von Sydney, als Strobel plötzlich verschwand. Wenige Tage später wurde ihre Leiche in der Nähe des Campingplatzes unter Palmwedeln gefunden.

Die Richterin im Dowing Local Court, Margaret Quinn, warf der Anklage am Donnerstag vor, bislang kaum Beweise für ihre Beschuldigungen vorgelegt zu haben. Zwar sprächen Beweise dafür, dass Strobel und ihr damaliger Freund kurz vor dem Mord gestritten und Alkohol getrunken hätten - «aber es scheint in diesem Fall keine direkten oder indirekten Beweise zu geben, die ihn mit der Straftat in Verbindung bringen», erklärte die Richterin. «Dies ist nicht der stärkste Indizienfall, den ich gesehen habe.»

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