Seit einem Jahr regieren Rumäniens Sozialdemokraten (PSD) zusammen mit den Liberalen mit satter Mehrheit, doch nun gibt es schon den zweiten Wechsel an der Regierungsspitze. Der Grund: Der vorbestrafte PSD-Chef Dragnea stiftet Streit, weil er selber regieren will.
Mihai Tudose hat sein Rücktritsgesuch am Montag unterschrieben.
Mihai Tudose hat sein Rücktritsgesuch am Montag unterschrieben. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rumäniens Ministerpräsident Mihai Tudose hat am Montag sein Rücktrittsgesuch unterschrieben.
  • Der seit einem halben Jahr amtierender Politiker war in den letzten Wochen mit seinem Parteichef in Konflikt geraten.

Rumäniens Ministerpräsident Mihai Tudose ist im Streit mit seiner Partei PSD (Sozialdemokraten) zusammen mit Vizepremier Marcel Ciolacu zurückgetreten. «Ich gehe hoch erhobenen Hauptes», sagte Tudose am Montagabend nach einer Sitzung des PSD-Vorstandes. Der erst seit gut einem halben Jahr amtierende Politiker war in den letzten Wochen zunehmend mit seinem Parteichef Liviu Dragnea in Konflikt geraten.

Tudose habe sein Rücktrittsgesuch unterschrieben, am Dienstag werde dieses beim Staatspräsidenten vorliegen, teilte die Regierung am Abend mit.

Hintergrund der Streitigkeiten ist Dragneas Wille, die Regierung zu kontrollieren. Dragnea ist wegen Wahlmanipulationen vorbestraft und darf deshalb nicht selbst Ministerpräsident werden. Tudose warf Dragnea vor, viele inkompetente Parteifreunde in hohe Ämter befördert zu haben.

Kritikern zufolge geht es Dragnea darum, die Kontrolle über die PSD und die Regierung zu behalten, weil er eine Lockerung des Korruptionsstrafrechts erwirken wolle, da ihm dies persönlich zugute kommen würde.

Das Parlament hatte im Dezember eine Änderung der Justizgesetze in die Wege geleitet und damit Kritikern zufolge die Macht der Staatsanwälte eingeschränkt. Autor dieses Änderungspojekts war die PSD-Parlamentsfraktion, ohne Beteiligung Tudoses. 

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