Mindestens 50 Tote bisher bei neuen Kämpfen in Sudans Konfliktregion
Die Zahl der Opfer bei den erneuten Kämpfen in der westsudanesischen Konfliktregion Darfur steigt weiter. Ärzten zufolge sind bisher mindestens 50 Menschen getötet und 132 weitere verletzt worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Gewaltausbruch habe am Samstag in Al-Dschunaina begonnen, der Hauptstadt des Bundesstaates West-Darfur.
Dort berichtete das örtliche Ärztekomitee am Dienstag über akuten Mangel an medizinischer Versorgung. Mehrere Schwerverletzte mussten daher zur Notversorgung in die Hauptstadt Khartum transportiert werden.
Obwohl die Situation in der Stadt laut Augenzeugen am Dienstag zunächst weitgehend ruhig blieb, sei die Lage noch weit entfernt von der Normalität.
In derselben Stadt war es zuletzt im Januar zu einem ähnlichen Gewaltausbruch gekommen, als ein Mitglied des Volkes der Masalit ein Mitglied einer arabischen Bevölkerungsgruppe getötet hatte. Die Milizen hatten den Vorfall ausgenutzt und die Stadt angegriffen.
Die Region Darfur ist seit Jahren unruhig. Dort brachen 2003 Kämpfe zwischen Bevölkerungsgruppen, die mehr politische Mitbestimmung forderten, und der Regierung des damaligen Präsidenten Omar al-Baschir aus. Regierungskräfte und die verbündete arabische Miliz Dschandschawid gingen brutal gegen die Bevölkerung vor, Schätzungen zufolge wurden 300 000 Menschen getötet.