Mexikos bedeutendste Präsidentenwahl seit Jahrzehnten steht bevor, mit Frauen als Spitzenkandidatinnen beider grosser Parteienbündnisse.
Claudia Sheinbaum
Claudia Sheinbaum, Ex-Regierungschefin der Hauptstadt Mexiko-Stadt, tritt bei der Präsidentschaftswahl 2024 in Mexiko für ein Drei-Parteien-Bündnis an. - Fernando Llano/AP

In Mexiko hat der Wahlkampf für die bedeutendste Präsidentenwahl des Landes seit Jahrzehnten begonnen. Zum ersten Mal gilt der Sieg einer Frau als sicher, weil die beiden grossen Parteienbündnisse jeweils Spitzenkandidatinnen aufgestellt haben.

Am 2. Juni werden auch Abgeordnete, Senatoren und mehrere Gouverneure neu gewählt. In der Nacht auf Freitag (Ortszeit) begann der drei Monate lange Wahlkampf.

Als Favoritin für das Präsidentenamt im bevölkerungsreichsten spanischsprachigen Land mit 126 Millionen Einwohnern gilt Umfragen zufolge Claudia Sheinbaum, bis vor wenigen Monaten Regierungschefin der Hauptstadt Mexiko-Stadt. Die 61-jährige Physikerin ist die politische Erbin des amtierenden linkspopulistischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador. Er darf sich laut Verfassung nicht zur Wiederwahl stellen.

Kandidatin versammelt Zehntausende Anhänger

Die Kandidatin der Regierungskoalition wollte Zehntausende Anhänger am Freitagnachmittag (Ortszeit) zum Wahlkampfauftakt auf dem Zócalo-Platz von Mexiko-Stadt versammeln.

Für das Oppositionsbündnis tritt die parteilose Ex-Senatorin und Computeringenieurin Xóchitl Gálvez an, die ebenfalls 61 Jahre alt ist. Die Koalition besteht aus drei ideologisch unterschiedlichen Parteien von Mitte-links bis Mitte-rechts, nämlich den ehemaligen Regierungsparteien PRI und PAN und der linken PRD.

Kurz nach Mitternacht sprach Gálvez, eine Indigene, bereits auf ihrer ersten Wahlkundgebung in Fresnillo im zentralen Bundesstaat Zacatecas, einer der gefährlichsten Städte Mexikos. Für eine kleinere Oppositionspartei tritt der 38-jährige Jorge Álvarez an.

Grosse Herausforderungen für künftige Staatschefin

Gewalt der Drogenkartelle, Armut, Wasserknappheit und der Bedarf an erneuerbaren Energien für die Wirtschaft zählen zu den grossen Herausforderungen der künftigen Staatschefin. Die Opposition prangert die Aushöhlung der Demokratie und der Pressefreiheit durch die amtierende Regierung an.

Mexiko ist ein wichtiger Aussenhandelspartner in Lateinamerika. Vor allem wegen der Nachbarschaft zu den USA und des nordamerikanischen Freihandelsabkommens ist Mexiko ein attraktiver Produktionsstandort für ausländische Unternehmen, die zollfrei in die USA exportieren wollen.

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