Nach acht Jahren sind die verschwundenen 43 Studenten in Mexiko für tot erklärt worden. Präsident Lopez Obrador will weiter die Wahrheit suchen lassen.
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López Obrador ist Mexikos Präsident. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Fall der 43 vermissten mexikanischen Studenten ist noch nicht abgeschlossen.
  • Präsident Lopez Obrador will weiter nach der Wahrheit suchen lassen.
  • Der damalige Generalstaatsanwalt wurde festgenommen.

Obwohl die 43 vermissten Studenten in Mexiko nach acht Jahren für tot erklärt wurden, soll der Fall nicht zu den Akten gelegt werden. Die Generalstaatsanwaltschaft werde weiter daran arbeiten, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Dies sagte Staatschef Andrés Manuel López Obrador am Freitag in der nördlichen Stadt Tijuana bei seiner täglichen Pressekonferenz.

Eine sogenannte Wahrheitskommission hatte zuvor einen Bericht vorgelegt und die Tat als Staatsverbrechen bezeichnet. «Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir die Wahrheit sagen, wie schmerzhaft sie auch sein mag», sagte López Obrador.

Mexiko
Angehörige der verschwundenen 43 Studenten bei einer Kundgebung. - Keystone

Korrupte Polizisten hatten die Studenten des Lehrerseminars Ayotzinapa in Iguala im Bundesstaat Guerrero im September 2014 verschleppt und dem Verbrechersyndikat Guerreros Unidos übergeben. Auch gegen Soldaten und Mitarbeiter weiterer Behörden wird ermittelt. Die Hintergründe der Tat sind noch immer nicht vollständig aufgeklärt.

Zudem wurde der frühere Generalstaatsanwalt Jesús Murillo Karam festgenommen. Ihm werden Verschwindenlassen von Menschen, Folter und Vergehen gegen die Justizverwaltung vorgeworfen, hiess es in einer Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft.

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Jesús Murillo Karam, der ehemalige mexikanische Generalstaatsanwalt wurde wegen des Verschwindens der 43 Studenten festgenommen. (Archivbild) - Keystone

Den ersten Ermittlungen unter seiner Leitung zufolge waren die Studenten getötet und in einer Müllkippe verbrannt worden. Diese These wurde später von unabhängigen Experten verworfen. Zudem sollen Zeugen gefoltert worden.

Die Eltern der jungen Männer wollten den Bericht zunächst gründlich analysieren, bevor sie sich äussern. Der Inhalt sei für sie sehr hart gewesen, teilte die Menschenrechtsorganisation Centro Prodh mit. Bislang waren die Studenten unter der Annahme gesucht worden, dass sie noch leben könnten.

Die Kommission wurde vor fast vier Jahren eingesetzt. Sie besteht aus Regierungsvertretern, Angehörigen der Studenten und Fachleuten.

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