Claudia Sheinbaum, Ex-Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, wird als erste Frau Präsidentin des Landes.
Mexican President-elect Sheinbaum
Claudia Sheinbaum tritt die Nachfolge ihres politischen Mentors an, des Linkspopulisten Andrés Manuel López Obrador. - keystone

Historischer Machtwechsel in Mexiko: Claudia Sheinbaum übernimmt als erste Frau das Präsidentenamt des lateinamerikanischen Landes. Die Ex-Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt tritt am Dienstag die Nachfolge ihres politischen Mentors an, des Linkspopulisten Andrés Manuel López Obrador. Die 62 Jahre alte Physikerin und Klimaexpertin wird die nach Brasilien grösste Volkswirtschaft Lateinamerikas für sechs Jahre regieren.

Im Juni verhalf die Popularität López Obradors der Enkelin jüdischer Einwanderer zu einem deutlichen Wahlsieg mit 60 Prozent der Stimmen. Die Verfassung erlaubt keine Wiederwahl. Die künftige Präsidentin setzt auf Kontinuität mit eigenen Akzenten.

Sie will die Sozialprogramme ihres Vorgängers mit staatlichen Hilfen für junge und alte Menschen fortsetzen und 3000 Kilometer Schienen für Personenzüge bauen lassen.

Zu den grossen Herausforderungen in dem Land mit 130 Millionen Einwohnern zählt die ausufernde Gewalt der mächtigen Drogenkartelle.

Diplomatische Spannungen und innere Konflikte

Zudem gab es zuletzt diplomatische Spannungen mit dem wichtigen Nachbarland und Handelspartner USA sowie mit Spanien.

Sheinbaum gilt als enge Gefolgsfrau des Nationalisten López Obrador, dessen politischer Stil Mexiko jahrzehntelang gespalten hat. Viele ihrer künftigen Kabinettsmitglieder waren bereits Teil der scheidenden Regierung.

Die Partei Morena, die beide Kongresskammern kontrolliert, wurde von López Obrador gegründet und will sein politisches Vermächtnis bewahren.

Schon vor ihrer Vereidigung hat Sheinbaum für einen diplomatischen Eklat mit Spanien gesorgt. König Felipe VI. wurde nicht eingeladen, woraufhin Spanien seine Teilnahme komplett absagte.

Spannungen mit dem spanischen König

Der Grund für den Ausschluss war, dass der König nicht auf eine Forderung López Obradors im Jahr 2019 eingegangen war, sich für die spanische Eroberung des heutigen Mexikos im 16. Jahrhundert zu entschuldigen. «Das ist natürlich nicht nur eine Beleidigung für den Präsidenten, sondern auch für das mexikanische Volk», begründete die künftige Präsidentin ihre Entscheidung.

Ausser dem spanischen König waren die Staats- oder Regierungschefs aller Länder eingeladen, die diplomatische Beziehungen zu Mexiko unterhalten.

Darunter auch der russische Präsident Wladimir Putin und Venezuelas autoritär regierender Machthaber Nicolás Maduro. Ihre Teilnahmen wurden bislang nicht bestätigt. Zugesagt haben vor allem linksgerichtete Präsidenten aus Lateinamerika wie Brasiliens Staatsoberhaupt Luiz Inácio Lula de Silva.

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