Laut dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes werden in den kommenden Monaten in der Sahelregion über 10,5 Millionen Menschen von Hunger bedroht.
Ausbeutung
Frauen arbeiten in einer Granitmine in Burkina Faso. Dort sind viele Menschen tätig, die aus anderen Landesteilen vor Islamisten geflüchtet sind - was die Konkurrenz um die Arbeit verschärft. Sophie Garcia/AP/dpa - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Situation wird laut dem IKRK durch Konflikte und Fluchtbewegungen verschärft.
  • Zudem werden die Vorräte wohl aufgebraucht, bevor die Ernte zur Verfügung steht.

Mehr als 10,5 Millionen Menschen in der Sahelregion sind dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) zufolge in den kommenden Monaten von Hunger bedroht. Die Situation im sogenannten grünen Hunger – wenn die Vorräte aufgebraucht sind, die neue Ernte aber noch nicht zur Verfügung steht –, werde durch Konflikte und Fluchtbewegungen verschärft, warnte das ICRC am Donnerstag.

In den westafrikanischen Ländern Mali, Burkina Faso, Niger und Mauretanien seien mindestens zwei Millionen Menschen auf der Flucht. In Burkina Faso kommt es immer wieder zu Anschlägen durch Islamisten.

In Burkina Faso besonders dramatisch

Besonders dramatisch sei die Situation in Burkina Faso, wo 1,8 Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen hätten, um in anderen Landesteilen oder den Nachbarländern Sicherheit zu finden – das ist ein Zehntel der Bevölkerung. Dorfbewohner ohne Zugang zu ihren Feldern oder Herden seien dringend auf Hilfe angewiesen, könnten aber teilweise nicht von Hilfsorganisationen erreicht werden. Hinzu komme, dass der Sahel zu den besonders vom Klimawandel betroffenen Regionen gehört. Eine der schwersten Dürren seit Jahrzehnten hat zu starkem Rückgang der Ernteerträge geführt.

«In manchen Gebieten von Burkina Faso müssen die Menschen 72 Stunden warten, um Zugang zu einer Wasserstelle zu haben», sagte ICRC-Afrika-Direktor Patrick Youssef. «Sollte sich die Situation weiter verschlechtern, könnten Menschen und Tiere vor Durst sterben.»

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