Mali sieht nach Anschlag mit 50 Toten seine Stabilität in Gefahr
Der westafrikanische Staat Mali sieht nach dem islamistischen Anschlag auf seine Armee mit fast 50 Toten seine Stabilität in Gefahr.

Das Wichtigste in Kürze
- Präsident Boubacar fordert Unterstützung für Armee und ausländische Truppen.
Präsident Ibrahim Boubacar rief die Bevölkerung auf, sich hinter die malische Armee zu stellen und die ausländischen Truppen im Land zu unterstützen. Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly sagte am Dienstag bei einem Besuch in der Region, das Vorgehen gegen Dschihadisten erfordere einen langen Atem.
«In diesem Kampf ist Geduld nötig», sagte Parly am Dienstag bei einem Besuch im Hauptquartier der Sahel-Truppe im Tschad. Die Anti-Terror-Allianz G5 wurde 2014 mit Unterstützung Frankreichs ins Leben gerufen. Ihr gehören 5000 Soldaten aus Burkina Faso, dem Tschad, Mali, Mauretanien und Niger an. Frankreich hat 4500 Soldaten in der Region stationiert.
Die Bundeswehr beteiligt sich in Mali mit rund tausend Soldaten an der UN-Stabilisierungsmission Minusma und an einem EU-Einsatz zur Ausbildung malischer Sicherheitskräfte.
Bei einem der schwersten Angriffe auf die malische Armee waren am Freitag mindestens 49 Soldaten getötet worden. Zu dem Angriff bekannten sich mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verbündete Kämpfer. Am Wochenende wurden zwei weitere malische Soldaten sowie ein französischer Soldat getötet.
Malis Staatschef Boubacar erklärte: «Angesichts dieser ernsten Umstände, bei denen die Stabilität und die Existenz unseres Landes auf dem Spiel stehen, muss unsere Antwort die nationale Einheit sein.»
Der Sahel-Staat Mali kommt seit Jahren nicht zur Ruhe. Islamistische Gruppen hatten 2012 die Kontrolle über den Norden des Landes übernommen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein und drängte die Islamisten zurück. Dennoch gibt es immer wieder islamistische Angriffe, auch vermehrt im Zentrum des Landes. Mittlerweile sind auch Malis Nachbarstaaten Niger und Burkina Faso betroffen.