Um Linksextremisten nach den G20-Krawallen in Hamburg dingfest zu machen, stellte die Hamburger Polizei Fotos von mutmasslichen Gewalttätern ins Internet. Die Reaktion von Berliner Linksautonomen: Sie tun dasselbe mit Bildern von Polizisten.
Anlässlich des G20-Gipfels kam es im Juli in Hamburg zu heftigen Krawallen.
Anlässlich des G20-Gipfels kam es im Juli in Hamburg zu heftigen Krawallen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hamburger Polizei veröffentlichte Fahndungsfotos von linksextremistischen Gewalttätern der G20-Ausschreitungen.
  • Berliner Linksautonome reagierten, indem sie Fotos von Polizisten online stellten.

In Hamburg setzt die Polizei und Staatsanwaltschaft auf Öffentlichkeitsfahndung. Nach den Krawallen beim G20-Gipfel Anfang Juli in Deutschlands zweitgrösster Stadt veröffentlichte sie heute nun Fotos und Videosequenzen von mutmasslichen Gewalttätern aus der linksextremen Szene.

104 G20-Randalierer sollen so gemäss «Spiegel» gefunden werden. In den meisten Fällen gehe es um gefährliche Körperverletzung, schweren Landfriedensbruch oder Brandstiftung. Insgesamt hat die Sonderkommission «Schwarzer Block» in 3340 Fällen Ermittlungen aufgenommen.

Am Montagnachmittag verzeichnete die Behörden-Offensive erste Erfolge: Gemäss «Welt» hat sich ein Mann noch während der Medienkonferenz bei der Polizei gemeldet und gestellt.

Reaktion von Berliner Linksautonomen

Berliner Linksautonome reagierten mit der Veröffentlichung von Bildern von Polizisten. Auf indymedia.org hiess es am Sonntagabend zu Fotos von 54 Berliner Polizisten, die an Räumungen in Häusern in der Rigaer Strasse in Friedrichshain teilgenommen haben sollen: «Wir freuen uns über Hinweise, wo sie wohnen oder privat anzutreffen sind. Neben der Teilnahme an der Räumung können sie bedenkenlos für die Gewalt der drei Wochen der Belagerung verantwortlich gemacht werden.»

Die Polizeigewerkschaften reagierten am Montag entsetzt und sprachen von einer Gefahr durch «linksextremistische Terroristen».

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