Libanon und Saudi-Arabien beenden diplomatische Krise
Saudi-Arabien schickt fünf Monate nach Beginn einer diplomatischen Krise wieder seinen Botschafter zurück in den Libanon. Das teilte das saudi-arabische Aussenministerium am Donnerstag in Riad mit.

Das Wichtigste in Kürze
- Demnach hatte der libanesische Regierungschef Nadschib Mikati zuvor versichert, alle politischen, militärischen und sicherheitsrelevanten Aktivitäten zu stoppen, die das Königreich Saudi-Arabien und die anderen Mitglieder des Golfkooperationsrates betreffen könnten.
Weitere Mitglieder sind die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Katar, Bahrain, Kuwait und der Oman.
Auslöser der diplomatischen Krise waren Äusserungen des inzwischen zurückgetretenen Informationsministers George Kurdahi, der die Huthi-Miliz im Jemen verteidigt hatte. Gegen die Huthis kämpft seit 2015 eine von Saudi-Arabien geführte Militärallianz, zu der unter anderem auch die VAE gehören.
Als entsprechende Äusserungen im Oktober vergangenen Jahres bekannt wurden, riefen Saudi-Arabien und andere Golfstaaten ihre Botschafter zurück. Die Regierung in Riad stoppte zudem alle Importe aus dem Libanon, für den die Golfländer der wichtigste Absatzmarkt sind.
Der christliche Politiker Kurdahi zählt im multikonfessionellen Libanon zum Lager der schiitischen Hisbollah, die mit dem ebenfalls schiitischen Iran verbündet ist. Teheran ist ein Erzfeind des sunnitischen Königshauses in Saudi-Arabien und unterstützt auch Jemens Huthis.