Immer wieder kommt es im Kosovo zu Ausschreitungen. Das soll sich mit neuen Bürgermeisterwahlen ändern.
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Albin Kurti, Ministerpräsident von Kosovo. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kosovo kommt es immer wieder zu Ausschreitungen.
  • Ministerpräsident Albin Kurti hat deshalb neue Wahlen vorgeschlagen.

Albin Kurti, Ministerpräsident von Kosovo, hat neue Bürgermeisterwahlen ins Gespräch gebracht. Hintergrund sind die jüngsten Ausschreitungen im Norden des Landes.

Am Donnerstagabend schrieb Kurti auf Twitter: «Der Abzug gewalttätiger Mobs vor den Gemeindeämtern (...) ist der Weg zur Deeskalation, bis es zu neuen Wahlen kommt.»

Nach der Wahl neuer Bürgermeister hatten sich in drei von vier mehrheitlich serbisch bewohnten Gemeinden Proteste entzündet. Militante Serben hatten dabei am Montag in der Ortschaft Zvecan Friedenstruppen der Nato mit Brandsätzen und Steinen angegriffen.

Zahlreiche Soldaten wurden verletzt

30 italienische und ungarische Soldaten sowie mehr als 50 Serben erlitten Verletzungen. Bei Nachwahlen, die die Serben auf Geheiss der Regierung in Belgrad boykottierten, hatten sich albanischstämmige Politiker durchgesetzt.

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Aleksandar Vucic, Präsident von Serbien, gestikuliert während einer Sondersitzung des serbischen Parlaments über den Verhandlungsprozess mit dem Kosovo. Foto: Darko Vojinovic/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Darko Vojinovic

Das heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien erkennt diesen Schritt bis heute nicht an und verlangt die Rückgabe seiner ehemaligen Provinz. In einem Gebiet im Norden, das unmittelbar an Serbien grenzt, leben fast ausschliesslich Serben.

Präsident Emmanuel Macron hatte mitgeteilt, man wolle in den vier Gemeinden im Nord-Kosovo so schnell wie möglich Neuwahlen zu organisieren. An diesen müssten sich dann auch die Serben dort beteiligen. Zugleich müsse unverzüglich und prioritär die Frage der Gründung eines Verbands der Kommunen mit serbischer Mehrheit geregelt werden.

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