Der Kosovo fühlt sich von der Europäischen Union schlecht behandelt. Der Regierungschef Ramush Haradinaj klagt über Benachteiligungen gegenüber dem Nachbarland Serbien.
Ramush Haradinaj hofft auf Unterstützung der USA.
Ramush Haradinaj hofft auf Unterstützung der USA. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der kosovarische Regierungschef Ramush Haradinaj fühlt sich von der Europäischen Union (EU) benachteiligt.
  • Serbien soll gegenüber der Republik wesentliche Vorteile haben.

Der seit fast zehn Jahren unabhängige Kosovo fühlt sich von der Europäischen Union (EU) diskriminiert und ruft die USA zu Hilfe. «Wir werden nicht mehr mit der EU an einem Tisch sitzen ohne Amerika», zitierten die Zeitungen Regierungschef, Ramush Haradinaj, am Freitag in Pristina.

«Wir haben keinerlei Vorteile» von der jahrelangen EU-Vermittlung zwischen dem Kosovo und Serbien, erklärte er. Das Kosovo - der fast nur noch von Albanern bewohnte jüngste Staat Europas - gehörte lange zu Serbien. Während Serbien sich weiter in Richtung Brüssel bewege, sei dieser Weg für den Kosovo blockiert, klagte Haradinaj.

Offene Schlüsselfragen

Die EU hatte in jahrelangen Verhandlungen zwar kleinere Kompromisse der zerstrittenen Nachbarn erzielt, allerdings wurden die in der Regel nicht umgesetzt. Schlüsselfragen wie die Strom- und Wasserversorgung sowie Eigentumsfragen sind bisher ohne Aussicht auf Antworten weiter offen.

Zudem wird die grosse EU-Kosovo-Mission EULEX von einem neuen Korruptionsskandal erschüttert. Ihr im Sommer auslaufendes Mandat dürfte daher nicht verlängert werden, verlangten am Freitag wieder einige Medien.

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