Die kongolesischen Unesco-Welterbstätten sollen für Ölbohrungen freigegeben werden. Zunächst soll es nur um Probebohrungen gehen.
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Im Nationalpark der Demokratischen Republik Kongo leben vom Aussterben bedrohte Berggorillas. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die kongolesische Regierung will Ölbohrungen in geschützten Nationalparks zulassen.
  • In diesen leben vom Aussterben bedrohte Berggorillas und andere gefährdete Menschenaffen.

Der Kongo will Ölbohrungen in Teilen geschützter Nationalparks erlauben, in denen unter anderem vom Aussterben bedrohte Berggorillas und andere gefährdete Menschenaffen leben. Die Parks sind wegen ihrer einzigartigen Ökosysteme Unesco-Welterbestätten. Im östlichen Virunga-Nationalpark soll ein Fünftel der Parkfläche für Ölbohrungen freigegeben werden, wie es in einem Kabinettsbeschluss hiess. Auch im zentralen Salonga-Park, der im Kongo-Becken liegt und als eines der grössten Regenwald-Schutzgebiete der Welt gilt, sollen Bohrungen erlaubt werden, hiess es in dem am Freitagabend bekanntgewordenen Beschluss des Ministerrats.

Zunächst soll es um Probebohrungen gehen. Bislang ist nicht bekannt, ob sich eine internationale Ölfirma bereits Rechte in den betroffenen Gebieten gesichert hat. Die Aktivisten der Gruppe Global Witness hatten im Mai bereits vor dem Plan der Regierung gewarnt.

Der für seine grosse Artenvielfalt bekannte Virunga-Nationalpark ist etwa drei Mal so gross wie das Saarland. Dort sind rund ein Viertel der noch lebenden Berggorillas (Gorilla beringei beringei) zu Hause. Der Salonga mit einer Fläche von etwa 36'000 Quadratkilometern – etwa die Grösse Baden-Württembergs – ist unter anderem Heimat der Zwergschimpansen (Pan paniscus).

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