Kommunistenführer in Separatistenregion Transnistrien getötet
Das Wichtigste in Kürze
- In Transnistrien wurde ein prorussicher Politiker tot aufgefunden.
- Wegen Gewaltspuren an Leiche wird wegen Mordes ermittelt.
- Es gibt schon länger Spannungen zwischen proeuropäischen und prorussischen Kräften.
In der von der Ex-Sowjetrepublik Moldau abtrünnigen Region Transnistrien ist am Montag ein prorussischer Politiker tot aufgefunden worden. Die Leiche des örtlichen Kommunistenführers, Oleg Chorschan, sei von seiner Ehefrau zu Hause neben einem offenen und leeren Safe entdeckt worden, teilte das selbst ernannte Innenministerium der Separatistenregion auf Telegram mit.
Der Körper habe Spuren von Gewalteinwirkung aufgewiesen, woraufhin Ermittlungen wegen Mordes aufgenommen worden seien. Auch die Polizei der Republik Moldau hat nach eigenen Angaben Anzeige erstattet und eine Morduntersuchung eingeleitet.
Die moldauische Behörde für Reintegrationspolitik teilte am Montag ihrerseits mit, sie habe vorgeschlagen, den Vorfall zusätzlich durch die OSZE-Mission in dem Land untersuchen zu lassen.
Toter befürwortete Angliederung an Russland
Oleg Chorschan wurde in Transnistrien erst Anfang 2022 aus dem Gefängnis entlassen, wo er seit 2018 wegen angeblicher «Gewalt gegen Staatsbedienstete» rund viereinhalb Jahre eingesessen hatte.
Der politische Führer der regionalen Kommunistenpartei galt als ausgesprochen prorussisch und sprach sich noch im Frühjahr 2023 für eine Angliederung Transnistriens an Russland aus. Selbst die eigene prorussische Separatistenführung kritisierte er immer wieder als nicht kremltreu genug.
In der abtrünnigen moldauischen Region Transnistrien sind seit den 1990er Jahren russische Soldaten stationiert. Die Lage in der Republik Moldau ist wegen russischer Versuche, dort Einfluss zu nehmen, politisch angespannt und zwischen proeuropäischen und prorussischen Kräften gespalten.
Zudem befürchten moldauische Sicherheitskräfte die verdeckte Einreise russischer Kämpfer durch das Separatistengebiet, um die Lage in dem kleinen und völlig verarmten Land zwischen Rumänien und der Ukraine noch weiter zu destabilisieren.