Kolumbien ist tief gespalten: Ein entschiedener Gegner oder ein leidenschaftlicher Fürsprecher des Friedensvertrag mit den linken Rebellen wird der künftige Präsident des Landes werden.
Der konservative Kandidat Iván Duque (r.) hat die erste Runde der Präsidentschaftswahl in Kolumbien gewonnen – an zweiter Stelle lag Gustavo Petro von der linken Bewegung Colombia Humana mit 25,1 Prozent.
Der konservative Kandidat Iván Duque (r.) hat die erste Runde der Präsidentschaftswahl in Kolumbien gewonnen – an zweiter Stelle lag Gustavo Petro von der linken Bewegung Colombia Humana mit 25,1 Prozent. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Kolumbien muss eine Stichwahl am 17. Juni entscheiden, wer der neue Präsident wird.
  • Es wird zum Duell zwischen dem Konservativen Iván Duque und dem Linken Gustavo Petro kommen.
  • Duque hat wohl die besseren Karten, da er in der ersten Runde fast 14 Prozent Vorsprung auf Petro hatte.

Der konservative Kandidat Iván Duque hat die erste Runde der Präsidentschaftswahl in Kolumbien gewonnen. Der Bewerber der rechten Partei Centro Democrático kam auf 39,12 Prozent, wie das Wahlamt am Sonntag nach Auszählung von fast allen Stimmen mitteilte. An zweiter Stelle lag mit 25,09 Prozent demnach Gustavo Petro von der linken Bewegung Colombia Humana. Die beiden Bestplatzierten treten bei der Stichwahl am 17. Juni gegeneinander an.

Bei der Abstimmung ging es vor allem um die Zukunft des historischen Friedensabkommens mit der linken Guerillabewegung Farc. Der international bejubelte Friedensprozess ist in dem südamerikanischen Land selbst äusserst umstritten. Duque will den Vertrag in wesentlichen Punkten ändern und könnte die Ex-Rebellen damit zurück in den Untergrund treiben. Petro hingegen will an dem Abkommen festhalten.

Die Gewalt in Kolumbien hat seit dem Friedensvertrag deutlich nachgelassen, Experten erwarten in den kommenden Jahren sogar ein solides Wirtschaftswachstum. Trotzdem sind viele Menschen mit dem Abkommen unzufrieden. Nach dem Geschmack der Rechten machte der Staat den Rebellen zu viele Zugeständnisse, nach Ansicht der Linken erfüllt die Regierung ihre Zusagen nicht.

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