Klinik: 18 Tote durch Schüsse nahe Verteilungszentrum in Gaza
Mindestens 18 Palästinenser sind nach Spitalangaben durch Schüsse der israelischen Armee getötet worden.

Der Vorfall habe sich in der Nähe eines Verteilungszentrums für humanitäre Hilfsgüter im Bereich des Netzarim-Korridors ereignet, teilte das Al-Kuds-Spital in der Stadt Gaza mit. Die israelische Armee teilte mit, sie prüfe den Bericht.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, bei dem Vorfall seien auch mehr als hundert Menschen verletzt worden. Insgesamt seien bei verschiedenen israelischen Angriffen seit den Morgenstunden 23 Menschen getötet worden.
Stiftung wirft Hamas Störmanöver vor
Es hatte zuletzt immer wieder Berichte über tödliche Vorfälle in der Nähe von Verteilungszentren der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) gegeben. GHF hat der islamistischen Hamas vorgeworfen, die Verteilung der Lebensmittel gezielt zu stören.
Israel und die USA wollen mit dem Einsatz von GHF verhindern, dass sich die Hamas humanitäre Hilfsgüter aneignet.
Millionen Mahlzeiten verteilt — Appell zur Einhaltung von Sicherheitsregeln
Die Stiftung teilte auf ihrer Facebook-Seite mit, bisher seien 11,5 Millionen Mahlzeiten im Gazastreifen verteilt worden. Man fordere die Menschen dazu auf, sich an die Anweisungen zu halten.
Sie sollten zu ihrer eigenen Sicherheit nicht vor dem offiziellen Eröffnungstermin zu den Zentren kommen und sich davor versammeln. Ausserdem sollten sie sich an Routen halten, die von der Armee als sicher ausgewiesen worden seien.
Armee: Schüsse in Rafah Reaktion auf Bedrohung
Nach Berichten über einen vorherigen tödlichen Zwischenfall in der Nähe eines Verteilungszentrums in Rafah hatte die Armee am Montag mitgeteilt, mehrere Personen hätten sich den Soldaten auf bedrohliche Weise genähert.
Dies sei trotz Warnungen geschehen, es handele sich bei dem Gebiet um eine aktive Kampfzone. Die Soldaten hätten Warnschüsse abgegeben, um die Personen zum Rückzug zu bewegen.
Die Vereinten Nationen hatten den Einsatz von GHF unter anderem kritisiert, weil die Verteilung in Zentren die Menschen gefährde, die auf dem Hin- und Rückweg teils kilometerweit durch Kriegsgebiet laufen müssen.