Die anglikanische Kirche in Uganda will sich von ihrer Mutterkirche in England abspalten, weil dort künftig die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare erlaubt sein soll. Erzbischof Stephen Kaziimba Mugalu kündigte die Zusammenarbeit am Freitag auf. In der anglikanischen Kirche werde nun «Sünde» gesegnet, deshalb sei keine Zusammenarbeit mehr möglich. «Das ist falsch, ist falsch, ist falsch», sagte der Bischof in Kampala. Am Donnerstag hatte die Kirche von England dafür gestimmt, dass Priester homosexuelle Paare segnen dürfen. Gleichgeschlechtliche Trauungen sollen tabu bleiben.
Eine Pride-Parade im vergangenen Jahr am Piccadily Circus in London.
Eine Pride-Parade im vergangenen Jahr am Piccadily Circus in London. - Matt Alexander/PA Wire/dpa

In dem ostafrikanischen Land ist Homosexualität noch immer gesellschaftlich geächtet. Die Abschaffung eines Gesetzes 2014, das bei gleichgeschlechtlichem Sex sogar die Todesstrafe vorsah, änderte wenig. Auf homosexuelle Handlungen stehen bis zu fünf Jahre Haft. Regelmässig äussern sich auch Politiker und Geistliche homophob. Mehr als 85 Prozent der etwa 45 Millionen Ugander sind Christen. Die anglikanische Kirche gehört neben der katholischen Kirche zu den grössten Glaubensgemeinschaften.

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