Kaiserhaus in Japan: Social-Media-Accounts könnten Realität werden

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Japan verfolgt eine sehr restriktive Öffentlichkeitsarbeit, das soll sich nun ändern. Sogar Facebook, Twitter und Instagram sollen künftig eingebaut werden.

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Kaiser Naruhito und Kaiserin Masako auf einem Balkon des Kaiserpalastes in Japan. Foto: Koji Sasahara/Pool AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Als erzkonservativ gilt die japanische Kaiserfamilie.
  • Sich für die sozialen Medien zu öffnen, wird nun in Erwägung gezogen.
  • Weltweit ist Japan die letzte Monarchie, die diesen Schritt wagen würde

Bislang ist Japan die einzige Monarchie der Welt, welche noch keine Social-Media-Accounts besitzt. Nun will das erzkonservative Kaiserhaus seine restriktive Öffentlichkeitsarbeit vorsichtig modernisieren. Dies erklärte Naotaka Kimizuka, Professor an der Kanto Gakuin Universität, laut der Nachrichtenagentur Jiji Press.

Es gebe nur eine Webseite mit spärlichen Informationen. Für den nächsten Staatshaushalt will das Haushofamt auch anderen Medienberichten zufolge nun eine personelle Aufstockung seiner Öffentlichkeitsarbeit beantragen. Zudem würden erstmals Auftritte in sozialen Netzwerken in Betracht gezogen.

Hofberichterstattung in Japan stark eingeschränkt

In Japan ist die Hofberichterstattung laut Experten starken Beschränkungen ausgesetzt. Was über das Kaiserhaus an die Öffentlichkeit gelangt, werde fast vollständig vom Hofamt bestimmt.

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Kaiser Naruhito von Japan - Imperial Household Agency/AFP/Archiv

Wie auch anderen öffentlichen Institutionen ist der Behörde ein eigener Presseclub angegliedert, dem eine ausgewählte Zahl von Medien angehören.

Fragen und Antworten werden im Vorfeld festgelegt. Eine weitere Besonderheit der Hofberichterstattung ist die Verwendung von Höflichkeitssprache in japanischen Berichten über die Kaiserfamilie.

Öffentlichkeit interessiert sich nicht

In Japan sei das Interesse der Öffentlichkeit an der Kaiserfamilie gering, wird Professor Kimizuka zitiert. Dies gelte es zu verbessern, zumal das Kaiserhaus vollständig von Steuergeldern finanziert werde.

Der Experte für britische Geschichte verwies laut Jiji Press auf das britische Königshaus. Dieses habe Dank der Nutzung von Twitter, Facebook und Instagram das Interesse unter jungen Menschen am Hof gesteigert. Zudem werde der britischen Öffentlichkeit auf diese Weise ein «korrektes Verständnis» der königlichen Familie vermittelt.

Die restriktive Informationspolitik des japanischen Hofes dagegen leistet laut Kritikern Gerüchten Vorschub. Darunter hatte zuletzt die Tochter von Kronprinz Akishino, Mako, zu leiden.

Prinzessin Mako
Prinzessin Mako von Japan leidet an einer Posttraumatischen Belastungsstörung. - keystone

Jahrelang wurde eine öffentliche Kontroverse über einen vermeintlichen Skandal in der Familie ihres Verlobten aus bürgerlichem Hause geführt. Dies löste bei ihr eine Posttraumatischen Belastungsstörung aus.

Vergangenes Jahr heirateten die beiden. Weil ihr Mann Bürgerlicher ist, schied Mako damit aus dem Kaiserhaus aus. Darauf wanderte das Paar aus Japan aus.

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