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Japans Zentralbank lockert Geldpolitik weiter

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Japan,

Japans Wirtschaft macht schwere Zeiten durch. Erst versetzte eine Erhöhung der Mehrwertsteuer der Konjunktur einen Dämpfer, jetzt kommt noch die Coronakrise hinzu. Und wieder muss die Zentralbank ran.

Menschen gehen mit Gesichtsmasken am Gebäude des Hauptsitzes der «Bank of Japan» (BoJ) in Tokio vorbei. Foto: Shinji Kita/Kyodo News/AP/dpa
Menschen gehen mit Gesichtsmasken am Gebäude des Hauptsitzes der «Bank of Japan» (BoJ) in Tokio vorbei. Foto: Shinji Kita/Kyodo News/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die japanische Notenbank ergreift weitere Schritte gegen die wirtschaftlichen Verwerfungen durch die Coronavirus-Krise.

Damit sollen die Finanzmärkte beruhigt werden und weitere Liquidität zur Verfügung gestellt werden. Wie die Bank of Japan (BoJ) an diesem Montag mitteilte, sollen unter anderem mehr Staatsanleihen und Unternehmenspapiere gekauft werden. Zudem will die BoJ nicht mehr an ihrer Zielmarke für die Geldmengensteigerung um jährlich 80 Billionen Yen (rund 700 Milliarden Euro) festhalten. In Marktkreisen war eine weitere Lockerung der geldpolitischen Zügel erwartet worden, nachdem die BoJ bereits im März weitere Schritte ergriffen hatte.

Ökonomen befürchten, dass die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt in Folge einer umstrittenen Anhebung der Verbrauchssteuer im vergangenen Jahr sowie der Folgen der Coronakrise in eine Rezession gerutscht ist. «Japans Wirtschaft wird wahrscheinlich bis auf weiteres in einer ernsten Lage verbleiben», befand die BoJ und verwies auf die Folgen des Coronavirus im In- und Ausland. Um die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft zu dämpfen, hatte die Regierung kürzlich das grösste Konjunkturpaket aller Zeiten im Volumen von 108 Billionen Yen (916 Milliarden Euro) abgesegnet. Zugleich verhängte der Staat den Notstand über das ganze Land, auch wenn das keine Ausgangssperren wie in Europa bedeutet.

Japans Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Schlussquartal 2019 auf das Jahr hochgerechnet um 7,1 Prozent gesunken, so stark wie seit dem Quartal April bis Juni 2014 nicht mehr. Grund war vor allem eine Erhöhung der Mehrwertsteuer im vergangenen Jahr. Nun kommt noch die Corona-Krise hinzu. Daher fürchten Analysten in Tokio, dass Japan wieder in eine Rezession abgerutscht ist. Von einer Rezession spricht man, wenn die Wirtschaftsleistung zwei Quartale in Folge zurückgeht.

In ihrem Quartalsausblick senkte auch die Zentralbank ihre Wachstumsprognose für das am 31. März abgelaufene Fiskaljahr und geht jetzt davon aus, dass die Wirtschaft um drei bis fünf Prozent schrumpfte. Im Januar waren Japans Währungshüter noch von 0,9 Prozent Wachstum ausgegangen. Die zukünftige Entwicklung sei «äusserst unklar», befand die BoJ. Diese hänge davon ab, wann das Virus abklinge, sowie vom Ausmass der Folgen für die heimische und für andere Volkswirtschaften. Dennoch dürfte sich Japans Wirtschaft im gerade begonnenen Fiskaljahr laut der Zentralbank wieder erholen und ein Wachstum von 2,8 Prozent bis 3,9 Prozent erreichen, hiess es.

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