Japan schickt Soldaten in Bären-Hotspots
Nach vielen tödlichen Bärenangriffen entsendet Japan Soldaten in die betroffene Region, ausgestattet mit Abwehrspray, Stöcken, Schilden und Netzen.

Das Wichtigste in Kürze
- Japan entsendet Soldaten in von Bärenangriffen betroffene Region.
- Die Soldaten sind mit Abwehrspray, Stöcken, Schilden und Netzen ausgerüstet.
- Seit April starben in Japan zwölf Menschen durch Bärenangriffe.
Nach aussergewöhnlich vielen tödlichen Bärenangriffen hat Japan am Mittwoch damit begonnen, Soldaten in die am stärksten betroffene Region zu entsenden.
Die Soldaten seien unter anderem mit Abwehrspray, Stöcken, Schilden und Netzwerfern ausgestattet, teilte das Verteidigungsministerium mit.
Die Soldaten tragen aber keine Schusswaffen und sollen die Tiere nicht jagen. Seit April wurden in Japan bereits zwölf Menschen durch Bärenangriffe getötet. Das ist ein neuer Höchststand. Über hundert weitere Menschen wurden verletzt.
Sondersitzung wegen Bären-Attacken
Japans Streitkräfte stimmten zu, in ländlichen Regionen logistische Unterstützung zu leisten. Dazu gehört unter anderem der Transport von Bärenfallen, Jägern und eingefangenen Bären. Am Mittwoch wurde ein Team von 15 Soldaten entsandt.
Sie sollen eine Falle in die Stadt Kazuno in der von Bärenangriffen betroffenen nördlichen Region Akita bringen.
Das Kabinett der neuen Regierungschefin Sane Takaichi kam wegen der Bärenkrise in der vergangenen Woche zu einer Sondersitzung zusammen.
Dabei kündigte es für Mitte November ein Massnahmenpaket an. Im Gespräch ist unter anderem der Einsatz von mehr Jägern. Diese sollen in Notfällen reagieren, etwa bei Sichtungen von Bären in Wohngebieten.
Klimawandel führt Bären in Wohngebiete
In Japan kommt es seit einigen Jahren vermehrt zu Begegnungen zwischen Menschen und wild lebenden Bären. Teilweise dringen die Tiere sogar in Wohngebiete vor.
Als Gründe gelten unter anderem die durch den Klimawandel ausgelöste Futterknappheit sowie der Rückgang der Bevölkerung in Japans ländlichen Gebieten.
Bären haben bereits Touristen angegriffen, sind in Geschäfte eingedrungen und in der Nähe von Parks und Schulen gesichtet worden. Die Regierung kündigte eine stärkere Bekämpfung der Tiere an.
In Japan leben zwei Bärenarten: der Asiatische Schwarzbär oder Kragenbär sowie der grössere Braunbär. Braunbären können eine halbe Tonne wiegen und schneller laufen als Menschen.
Jedes Jahr werden tausende Tiere abgeschossen, durch die immer älter werdende Bevölkerung in Japan gibt es jedoch immer weniger Jäger.















