Künftig könnten immer mehr Kämpfer aus Syrien und dem Irak über die Mittelmeerroute nach Europa gelangen, das zumindest befürchtet die italienische Regierung.
Mittelmeerroute
Für Flüchtlinge ist das Mittelmeer eine beliebte, aber sehr gefährliche, Route nach Europa (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die italienische Regierung fürchtet die Rückkehr zahlreicher IS-Kämpfer.
  • Der Islamische Staat wurde in Syriens und dem Iran teils besiegt, weshalb nun Kämpfer in Europa Sicherheit suchen.
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Die italienische Regierung hat vor der Rückkehr von IS-Kämpfern über die Flüchtlingsrouten auf dem Mittelmeer nach Europa gewarnt. «Der zentrale Punkt ist, dass aus Syrien und dem Irak jetzt die Kämpfer des besiegten Islamischen Staates zurückkehren, sowohl nach Nordafrika als auch nach Europa», sagte Italiens Innenminister Marco Minniti der Zeitung «Die Welt» (Samstag). «Es handelt sich nicht um einen geordneten Rückzug, sondern eine chaotische Flucht, eine Diaspora der Rückkehrer.»

Die Kämpfer versuchten, sich in Sicherheit zu bringen, so Minniti. Sie täten dies über jeden offenen Weg, auch über die Flüchtlingsrouten. «Was vor einigen Monaten noch als unmöglich erschien – also die für den IS wertvollen Kämpfer auf ein brüchiges Schlauchboot einzuschiffen –, ist jetzt möglich. Es ist daher höchste Wachsamkeit geboten.»

Italien ist besonders von der Migration über das zentrale Mittelmeer betroffen. In den Häfen trafen letztes Jahr nach Angaben des Innenministeriums 119 310 Migranten an. Minniti gilt als Architekt eines Deals mit Libyen, nach dem die Zahl der Ankünfte rapide gesunken war.

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