Israel veröffentlicht ein Video, das den Hamas-Anführer Jihia Al-Sinwar in einem Gaza-Tunnel zeigen soll. Es wurde im Oktober unter Chan Junis aufgenommen.
Hier soll Jihia Al-Sinwar mit seiner Familie durch einen Tunnel unter Chan Junis gehen. - twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • Israel hat ein Video von Hamas-Anführer Jihia Al-Sinwar veröffentlicht.
  • Es zeigt ihn und seine Familie im Oktober in einem Tunnel unter Chan Junis.
  • Die Armee sagt, die Jagd nach dem Terroristen werde nicht enden, bis sie ihn hat.
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Das israelische Militär hat ein Video veröffentlicht, das den Hamas-Chef im Gazastreifen, Jihia Al-Sinwar, und einige Angehörige zeigen soll. Sollte die Aufnahme authentisch sein, wären dies seit Kriegsbeginn die ersten Bilder von ihm.

Armeesprecher Daniel Hagari sagte am Dienstagabend, das Video sei am 10. Oktober aufgenommen worden. Es stamme aus einer Überwachungskamera in einem Tunnel in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen.

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Jihia al-Sinwar wurde 2017 Chef der Hamas im Gazastreifen. (Archivbild) - dpa

Auf der kurzen Aufnahme ist ein Mann von hinten zu sehen, der den von der Kamera erfassten Tunnelabschnitt durchschreitet und dessen Silhouette der von Al-Sinwar ähnelt. Nach Darstellung des Militärs soll es sich bei den weiteren zu sehenden Personen um Al-Sinwars Frau und Kinder handeln. Die einzige Person, die von vorn zu sehen ist, soll Al-Sinwars Bruder Ibrahim sein. Die Echtheit des Videos liess sich zunächst nicht unabhängig bestätigen.

Geld in israelischer und US-Währung in Millionenhöhe

In einem weiteren Video ist das mutmassliche Versteck Al-Sinwars zu sehen. In dem kurzen Video zeigt ein israelischer Soldat einen Raum, in dem Al-Sinwar gewohnt habe. Auch ein Tresor voller Banknoten in israelischer und US-Währung in Millionen-Höhe ist zu sehen. Zu dem Komplex gehörten auch Toiletten und Duschen, eine Küche, wo sich Vorräte für eine lange Zeit befunden hätten, sowie ein Raum für Leibwächter samt Waffen und Munition. «Alles wurde hier zurückgelassen», sagt der Soldat.

Der Gaza-Krieg hatte am 7. Oktober begonnen, als von Al-Sinwar befehligte Terrorkommandos der islamistischen Hamas und verbündeter extremistischer Gruppen den Süden Israels überfielen. Dabei hatten sie rund 1200 Menschen getötet und weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Chan Junis im Süden des Gazastreifens galt als Hochburg der Hamas. Die israelischen Streitkräfte sind dort seit mehreren Wochen im Einsatz und haben nach eigener Darstellung die dort aktiven Milizverbände der Hamas weitgehend zerschlagen. Wo sich der Hamas-Kriegsherr und sein Führungsstab heute aufhalten, ist unbekannt. «Die Jagd nach Al-Sinwar wird nicht enden, bis wir ihn fassen, tot oder lebendig», sagte Hagari.

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