Israel ist offiziell in den Libanon einmarschiert. Das Militär spricht von einer «begrenzten Operation». Die Entwicklungen gibt es hier im Ticker.
Zerstörung Autobahn
Ein Foto zeigt die zerstörte Strasse nach dem Einschlag von Raketenteilen bei Tel Aviv. - X

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Nacht auf Dienstag hat Israel eine Bodenoffensive im Libanon begonnen.
  • Es soll sich um eine «gezielte und begrenzte» Operation handeln, so das Militär.
  • Diese soll demnach lokal in Dörfern an der Grenze zu Israel stattfinden.
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Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht auf Dienstag mit einer Bodenoffensive im Süden des Libanons begonnen. Es wird von einer «begrenzten und gezielten» Operation gesprochen. Demnach soll diese in Dörfern an der Grenze zu Israel stattfinden. Die Luftwaffe werde die Bodenoffensive gezielt mit Angriffen aus der Luft unterstützten, so die IDF.

Zuvor hatte Israels Sicherheitskabinett am späten Montagabend die «nächste Phase» im Krieg gegen die Hisbollah genehmigt. Damit war die Bodenoffensive gemeint. In mehreren Gemeinden im Norden des Landes hat Israel jedoch die Bewegungsfreiheit der Zivilbevölkerung eingeschränkt. Mehrere Gegenden in Nordisrael sind zu militärischem Sperrgebiet erklärt worden.

Die aktuellen Entwicklungen im Libanon im Ticker:

12.58: Raketenalarm in Tel Aviv: Laut Einwohnern war am Dienstag eine dumpfe Explosion im Stadtzentrum zu hören.

Die israelische Armee teilte mit, Auslöser des Alarms seien Geschosse aus dem Libanon gewesen, von denen einige abgefangen werden konnten. Die Details würden noch untersucht. Die Nachrichtenseite «ynet» berichtete, es seien mindestens drei Raketen abgefeuert worden.

Raketenteile schlugen auf Autobahn ein

Wie die Armee weiter bestätigte, schlugen Raketenteile auf einer Autobahn nahe Tel Aviv ein. Ein Busfahrer wurde mittelschwer, ein Autofahrer leicht verletzt, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit.

Auch in den Vorstädten Herzlija und Ramat Gan habe es Luftalarm gegeben. Im vergangenen Monat hatte die libanesische Hisbollah-Miliz erstmals überhaupt den Grossraum Tel Aviv ins Visier genommen. Damals wurde eine einzelne Rakete geschossen.

11.51: Bei einem israelischen Angriff auf das palästinensische Flüchtlingscamp Ain al-Hilwah nahe der libanesischen Küstenstadt Sidon sind nach Angaben aus dem Libanon sechs Menschen getötet worden.

Aus libanesischen Sicherheitskreisen hiess es, der Angriff aus der vergangenen Nacht habe dem palästinensischen Kommandeur, Munir Al-Makdah, gegolten. Er habe den Angriff allerdings überlebt. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht.

Rettungskräfte
Rettungskräfte suchen nach dem israelischen Angriff auf das palästinensische Flüchtlingscamp Ain al-Hilwah nahe der libanesischen Stadt Sidon nach Verletzten. - keystone

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass unter den Opfern Al-Makdahs Ehefrau sowie ein gemeinsamer Sohn gewesen seien. Al-Makdah war ein Vertreter der Al-Aksa-Brigaden im Libanon. Dabei handelt es sich um den militärischen Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.

Ain al-Hilwah ist mit rund 80.000 Einwohnern das grösste palästinensische Flüchtlingslager im Libanon. Die meisten Bewohner sind Flüchtlinge des ersten arabisch-israelischen Krieges im Jahr 1948 sowie deren Nachkommen.

09.32: Nach Beginn der Bodenoffensive hat die israelische Armee Libanesen davor gewarnt, in den Süden des Libanons zu fahren.

Der israelische Armeesprecher veröffentlichte in arabischer Sprache bei X eine «dringende Warnung an die Bewohner des Süd-Libanon». Es komme im südlichen Abschnitt des Landes «zu intensiven Kämpfen, bei denen Hisbollah-Mitglieder das zivile Umfeld und die Bevölkerung als menschliche Schutzschilde für Angriffe ausnutzen».

Die Menschen werden in der Mitteilung dazu aufgerufen, nicht südlich des Litani-Flusses zu fahren, der etwa 30 Kilometer von der Grenze entfernt liegt. Laut einer UN-Resolution dürfen Hisbollah-Kämpfer sich nicht südlich dieser Linie aufhalten. Nach dem letzten Libanon-Krieg 2006 waren diese jedoch allmählich in das Gebiet zurückgekehrt.

Beirut Zerstörung
Bilder zeigen die Zerstörung in einem südlichen Vorort von Beirut nach israelischen Luftangriffen am 1. Oktober 2024. - keystone

08.38: Auch nach Beginn einer israelischen Bodenoffensive im Libanon hat die Hisbollah-Miliz ihre Angriffe auf den Norden Israels fortgesetzt.

Es seien mehrere Geschosse vom Libanon aus auf das Gebiet um die Grenzstadt Metulla und den Ort Avivim abgefeuert worden, teilte die Armee mit. Einige seien von der Raketenabwehr abgefangen, andere eingeschlagen, teilweise auf offenem Gebiet.

Die Nachrichtenseite ynet berichtete von insgesamt 15 Geschossen. Die Hisbollah reklamierte die Angriffe auf Metulla für sich. Ziel seien Ansammlungen von Soldaten gewesen.

USA warnt Iran vor Vergeltungsschlag

08.09: Das US-Militär will seine militärischen Mittel im Nahen Osten aufstocken. Laut dem «Wall Street Journal» plant das amerikanische Verteidigungsministerium, die Zahl der Kampfjets in der Region zu erhöhen.

Die Massnahmen sollen den Iran davon abhalten, Vergeltungsschläge gegen Israel auszuüben. Laut US-Regierungsvertretern fiel die Entscheidung unmittelbar vor der israelischen Bodeninvasion im Libanon.

Israel Panzer schlafen
Israelische Soldaten ruhen sich im Norden des Landes auf ihren Panzern aus. - keystone

07.18: Nach dem Start der israelischen Bodenoffensive im Libanon haben die USA den Iran vor Vergeltungsangriffen auf Israel gewarnt.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin schrieb auf der Plattform X nach einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant : «Ich habe erneut auf die schwerwiegenden Konsequenzen für den Iran hingewiesen, falls dieser sich zu einem direkten militärischen Angriff auf Israel entschliessen sollte.»

Er habe deutlich gemacht, dass die Vereinigten Staaten das Recht Israels auf Selbstverteidigung unterstützen.

Glaubst du, dass der Iran Israel direkt angreifen wird?

05.11: Bei einem israelischen Luftangriff auf die syrische Hauptstadt Damaskus sind einem Medienbericht zufolge drei Menschen getötet worden. Bei Angriffen auf mehrere Orte in der Stadt seien drei Zivilisten ums Leben gekommen und neun weitere verletzt worden. Das berichtete Syriens staatliche Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf eine Militärquelle am frühen Dienstagmorgen.

Die meisten Raketen und Drohnen seien demnach von Syriens Luftabwehr abgeschossen worden. Zudem sei Privateigentum erheblich beschädigt worden. Nach Angaben des syrischen Radiosenders «Sham fm» brach in der Nähe eines der Angriffe ein Feuer aus.

Grossbritannien fliegt Bürger aus dem Libanon aus

03.59: Angesichts der angespannten Lage im Libanon hat Grossbritannien für seine Bürger ein Flugzeug für die Ausreise gechartert. Der Flug soll am Mittwoch von der libanesischen Hauptstadt Beirut aus starten, wie Aussenminister David Lammy ankündigte.

Weitere Flüge in den kommenden Tagen würden von der Nachfrage und der Sicherheitslage vor Ort abhängen. Anspruchsberechtigt seien britische Staatsangehörige und deren Ehe- oder Lebenspartner sowie Kinder unter 18 Jahren.

Lamy sagte laut Mitteilung seines Ministeriums, es sei wichtig, dass die Bürger jetzt gingen. Eine weitere Evakuierung könne nicht garantiert werden. Das Vereinigte Königreich fordert seit mehr als einer Woche einen Waffenstillstand zwischen der libanesischen Hisbollah-Miliz und Israel.

Israel beginnt «begrenzte Bodenoffensive» im Libanon

01.14: Israel hat eine «begrenzte Bodenoffensive» im Libanon begonnen. Das teilte die Armee am frühen Dienstagmorgen auf der Plattform X mit. Dort heisst es, man habe vor einigen Stunden «mit begrenzten, lokalisierten und gezielten Bodenangriffen" begonnen.

Die Bodenoffensive richte sich auf «Grundlage präziser Geheimdienstinformationen». gegen terroristische Ziele und Infrastruktur der Hisbollah im Südlibanon.

Diese Ziele befänden sich in grenznahen Dörfern und stellten eine unmittelbare Bedrohung für israelische Gemeinden in Nordisrael dar. Die israelische Luftwaffe und die Artillerie unterstützten die Bodentruppen mit präzisen Angriffen auf militärische Ziele in diesem Gebiet.

Einem Bericht des israelischen Senders Kan zufolge soll eine Offensive vor allem gegen Einrichtungen der Eliteeinheiten der Hisbollah gerichtet sein. Eine Bodenoffensive sei nicht auf die Eroberung von Gebieten, sondern auf die Zerstörung militärischer Ziele ausgerichtet.

Neue Angriffe nahe Beirut – im Libanon fast 100 weitere Tote

23.54: Die israelische Luftwaffe hat erneut Ziele in einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut bombardiert. Eine DPA-Reporterin berichtete am Abend von mindestens sieben schweren Explosionen und Erschütterungen.

Schwarze Rauchwolken stiegen demnach über dem Gebiet in der Nähe des internationalen Flughafens auf. Fernsehbilder zeigten ebenfalls schwere Explosionen, die den Himmel orangefarben aufleuchten liessen.

Israel
An der Grenze zum Libanon hat Israels Artillerie am Montag weiter die Hisbollah beschossen. - Keystone

Auch im Süden und Osten des Landes setzte das israelische Militär die Angriffe fort. Das libanesische Gesundheitsministerium erklärte am späten Montagabend, dass dabei innerhalb von 24 Stunden nahezu 100 Menschen getötet wurden. Mehr als 170 weitere Menschen seien verletzt worden. Das Ministerium unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und militanten Mitgliedern der Hisbollah.

Hisbollah meldet israelische Truppenbewegungen an der Grenze

23.46: Die Hisbollah meldet am späten Montagabend, sie habe israelische Truppenbewegungen gegenüber libanesischen Grenzstädten angegriffen. Es gibt allerdings keine bestätigten Berichte darüber, dass Israel seine erwartete Bodenoffensive gestartet hat. Die israelischen Streitkräfte haben sich bisher nicht zu der Mitteilung der Hisbollah geäussert.

Israels Sicherheitskabinett hat nächste Phase des Krieges genehmigt

23.30: Hebräischen Medienberichten zufolge hat Israels Sicherheitskabinett die nächste Phase des Krieges gegen die Hisbollah im Libanon genehmigt. Damit ist vermutlich die Bodenoffensive gemeint.

Die Nachrichtenseite «Ynet» berichtete, dass einige Minister während der Diskussion durchgesickerte Informationen amerikanischer Offizieller über die Operation angeprangert hätten.

Armeekreise: Libanons Armee zieht teils von Grenze ab

23.13: Angesichts der möglichen israelischen Bodenoffensive im Libanon hat die libanesische Armee laut Militärkreisen Soldaten von der Grenze zurückgezogen. Einige Soldaten seien von der sogenannten Blauen Linie abgezogen worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus libanesischen Armeekreisen. Konkrete Zahlen oder von welchen Orten die Soldaten abgezogen seien, wurden nicht genannt.

In den sozialen Netzwerken kursieren Aufnahmen, die angeblich den Rückzug zeigen sollen:

Dieses Video in den Sozialen Netzwerken soll zeigen, wie sich die libanesische Armee von mehreren Stellungen an der Grenze zu Israel zurückgezogen hat. - X@sentdefender

Israelische Armee warnt Einwohner im Süden von Beirut

22.34: Über die sozialen Medien hat Israel Einwohner der südlichen Vororte von Beirut zum Verlassen ihrer Häuser und Wohnungen aufgefordert. Wer in Gebäuden lebe, die auf der verbreiteten Karte eingezeichnet waren, befinde sich in der Nähe von Hisbollah-Einrichtungen. Das israelische Militär werde gewaltsam gegen diese Einrichtungen vorgehen.

Aus Sicherheitsgründen seien die Bewohner im Umkreis von 500 Metern aufgerufen, ihre Häuser sofort zu verlassen. Ähnlich war das israelische Militär in der Vergangenheit bereits im Gazastreifen vor Luftangriffen auf Hamas-Einrichtungen vorgegangen.

Sicherheitskreise im Libanon: Keine israelischen Panzer an der Grenze

22.04: Laut libanesischen Sicherheitskreisen befinden sich zumindest vorerst keine israelischen Panzer nahe der gemeinsamen Grenze. Israelische Panzer hätten sich bisher nicht der sogenannten Blauen Linie – der Grenze – genähert. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen im Libanon.

Zugleich hiess es, es gebe schwere Angriffe des israelischen Militärs in Nähe des Litani-Flusses. Dieser liegt etwa 30 Kilometer nördlich der Grenze. Israelische Kampfflugzeuge seien im Südlibanon zu hören gewesen.

Bericht: Libanon-Operation soll nur wenige Tage dauern

21.03: Die israelische Offensive gegen die Hisbollah im Libanon soll nicht mehrere Wochen, sondern stattdessen nur einige Tage dauern. Das berichtet „NBC News“ unter Berufung auf einen anonymen US-Beamten. Auch geografisch soll die Operation nur begrenzt stattfinden.

Angeblich soll Israel laut dem Bericht ursprünglich eine grössere Invasion geplant haben. US-Beamte hätten die Regierung von Benjamin Netanjahu am Wochenende jedoch davon abgebracht.

USA: «Derzeit» begrenzte Bodeneinsätze von Israel im Libanon

20.55: Die israelische Armee führt derzeit nach Angaben der US-Regierung im Süden des Libanon «begrenzte» Bodeneinsätze gegen die Hisbollah-Miliz aus.

«Sie haben uns darüber informiert, dass sie derzeit begrenzte Operationen gegen die Infrastruktur der Hisbollah nahe der Grenze ausführen». Das sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, am Montag in Washington.

Unklar blieb zunächst, ob der Sprecher damit den Einsatz von Spezialkräften meinte. Dieser war bereits Stunden zuvor durch einen Bericht des «Wall Street Journal» bekannt geworden.

Israelische Armee ordnet Sperrgebiet an Grenze zum Libanon an

19.58: Die israelischen Streitkräfte (IDF) haben eigenen Angaben zufolge im Gebiet Metula, Meshgav Am und Kfar Giladi eine militärische Sperrzone ausgerufen. «Entsprechend der Lagebeurteilung wurde beschlossen, in diesen Bereichen, militärisches Sperrgebiet anzuordnen.»

Libanon
Rauch steigt nach einem Angriff von Israel in Libanon auf. (Archivbild) - keystone

Die IDF stellen in einem Beitrag auf Telegram klar, dass der Zutritt zu diesem Gebiet strengstens verboten sei.

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