Das Auswärtige Amt der deutschen Bundesregierung hat die israelischen Pläne für die Räumung eines Beduinendorfes im besetzten Westjordanland kritisiert.
Ein Zelt eines Beduinendorfs von innen.
Ein Zelt eines Beduinendorfs von innen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bundesregierung kritisiert die Räumung eines Beduinendorfes im Westjordanland.
  • Die israelische Regierung soll den Abriss nicht in die Tat umsetzen.

Das Auswärtige Amt hat israelische Pläne für die Räumung eines Beduinendorfes im besetzten Westjordanland kritisiert. Das Aussenministerium appelliere an die israelische Regierung, das Vorhaben zum Abriss des Dorfes und der dortigen Schule nicht in die Tat umzusetzen, sagte ein Sprecher am Montag in Berlin. «Wir haben unsere Position und setzen uns dafür ein, dass es eben nicht zum Abriss kommt.»

Eine Verschiebung oder Absage der in der kommenden Woche geplanten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen stehe nicht an, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert auf Nachfrage.

Räumung und Umsiedlung

Israels Höchstes Gericht hatte die umstrittene Räumung des Beduinendorfes Chan Al-Ahmar erlaubt und Klagen von Einwohnern gegen den Schritt zurückgewiesen. Für den 1. Oktober gibt es eine Räumungsverfügung. Die Beduinensiedlung befindet sich östlich von Jerusalem in dem strategisch wichtigen Gebiet E1, das das Westjordanland in eine Nord- und eine Südhälfte unterteilt. Es gehört zu den 60 Prozent des Westjordanlandes, die unter voller israelischer Kontrolle stehen.

Israel will die mehr als 180 Bewohner von Chan Al-Ahmar auf ein wenige Kilometer entferntes Grundstück umsiedeln. Das Beduinendorf wurde nach Ansicht Israels illegal gebaut. Kritiker weisen jedoch darauf hin, dass es für Palästinenser im Westjordanland kaum möglich sei, Baugenehmigungen zu erhalten.

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