Israel: Netanyahu und Gantz Kopf an Kopf nach Parlamentswahl
In Israel besteht gemässe Medienberichten weiterhin ein Patt zwischen Netanyahu und Gantz Nach der Parlamentswahl. Über 90 Prozent sei bereits ausgezählt.

Das Wichtigste in Kürze
- Offenbar kommen die Likud-Partei und das Mitte-Bündnis Blau-Weiss auf gleich viele Sitze.
- Laut Medien sind über 90 Prozent der Stimmen bereits ausgezählt.
Nach der Parlamentswahl in Israel besteht nach Medienberichten weiter ein Patt zwischen der Likud-Partei und dem Mitte-Bündnis Blau-Weiss. Der rechtskonservative Ministerpräsident Benjamin Netanyahu gehört zu der Likud-Partei.
Der Likud sowie Blau-Weiss von Ex-Militärchef Benny Gantz kommen nach Auszählung von mehr als 90 Prozent auf jeweils 32 Sitze. Das berichteten israelische Medien am Mittwochmorgen.
Netanyahu hatte im Wahlkampf betont, er strebe eine rechts-religiöse Koalition an. Gantz ist nur zu einer grossen Koalition ohne Netanyahu als Regierungschef bereit. Als Grund nennt Gantz die Korruptionsvorwürfe gegen den 69-Jährigen, der seit 2009 Ministerpräsident ist. Nach einer Anhörung im Oktober droht Netanyahu eine Anklage in drei Korruptionsfällen.

Angaben des israelischen Wahlausschusses gab es um 6 Uhr erst auf der Basis von rund 35 Prozent der ausgezählten Stimmen. Demnach kam der Likud auf 28,1 Prozent der Stimmen, Blau-Weiss auf 26,6 Prozent.
Israel: Netanyahu oder Gantz?
Der Wahlausschuss teilt die Ergebnisse stets in Prozent mit, während die Medien die Ergebnisse direkt auf Mandate umrechnen. Nach Angaben des israelischen Fernsehsenders 13 kommt der rechts-religiöse Block derzeit auf 56 Mandate, der Mitte-Links-Block auf 55.
Bei der Wahl am Dienstag waren 6,4 Millionen Wahlberechtigte dazu aufgerufen, die 120 Mitglieder der 22. Knesset in Jerusalem zu bestimmen. Das endgültige Wahlergebnis soll eine Woche nach der Wahl veröffentlicht werden.

Präsident Reuven Rivlin muss nun entscheiden, wen er mit der Regierungsbildung beauftragt. Dazu holt er sich von allen Fraktionen Empfehlungen für das Amt des Ministerpräsidenten ein.
Wer danach die grössten Chancen zur Bildung einer Regierungskoalition hat, erhält dafür zunächst vier Wochen Zeit. Üblicherweise erhält den Auftrag der Vorsitzende der Fraktion mit den meisten Stimmen. Mit einer neuen Regierung wird frühestens Ende Oktober gerechnet.