Zur gemeinsamen Seegrenze konnten Israel und Libanon endlich ein Abkommen vereinbaren. Die Übergabe findet am Donnerstagnachmittag im Süden des Libanons statt.
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Jair Lapid ist der israelische Oppositionsführer. - Amos Ben-Gershom/GPO/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Israel und Libanon konnten ein Abkommen zur gemeinsamen Seegrenze abschliessen.
  • Am Nachmittag sollten die Vereinbarungen übergeben werden.
  • Der Ort der Übergabe findet im Süden des Libanons statt.

Die israelische Regierung hat das Abkommen zur gemeinsamen Seegrenze mit dem Libanon abschliessend verabschiedet und den Weg zur Unterzeichnung freigegeben. Dies sei eine diplomatische Errungenschaft, sagte Israels Regierungschef Jair Lapid am Donnerstag zu Beginn der Sondersitzung des Kabinetts in Jerusalem.

«Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ein feindliches Land den Staat Israel in einem schriftlichen Abkommen vor der internationalen Gemeinschaft anerkennt». Offiziell befinden sich beide Länder im Krieg.

Die unterzeichneten Vereinbarungen sollten am Nachmittag von den Verhandlungsteams an den Vermittler aus den USA, Amos Hochstein übergeben werden. Dies geschieht auf einem Stützpunkt der Vereinten Nationen (UN) in Nakura im Süden des Libanons.

Jahrzehntelanger Streit

Mit der Einigung geht ein jahrzehntelanger Streit der beiden verfeindeten Länder über eine Meeresfläche vor der Küste zu Ende. Der Streit um den Grenzverlauf im Mittelmeer hatte sich nach der Entdeckung von grossen Mengen Erdgas verschärft. Die Verhandlungen liefen unter Vermittlung der USA.

Dem wirtschaftlich angeschlagenen Libanon soll durch das Abkommen die Erschliessung des Offshore-Gasfeldes Kana ermöglicht werden. Wie viel Gas dort tatsächlich gefördert werden kann, ist noch unklar. Das Gebiet rund um die Karisch-Gasplattform, nordöstlich der israelischen Hafenstadt Haifa, bleibt im israelischen Hoheitsgebiet. Das Land hatte am Mittwoch dort mit der Gasförderung begonnen.

Das Gas aus Israel könnte auch zur Linderung der Energiekrise in Europa beitragen. Seit der russischen Invasion in der Ukraine sucht die EU zunehmend nach anderen Gaslieferanten.

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