Irans Aussenminister bei ungewöhnlichem Besuch in Ägypten
Irans Aussenminister führt angesichts des Kriegs in Nahost Gespräche in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Laut Staatsmedien kam Abbas Araghtschi am Morgen bereits mit seinem Kollegen Badr Abdel-Atti zusammen, um über die Eskalation in der Region zu sprechen.
Es ist das erste Mal seit mehr als zehn Jahren, dass ein iranischer Aussenminister nach Ägypten reist. Eigentlich sind die Beziehungen beider Länder angespannt.
Konfliktlinien im Nahen Osten
Differenzen gibt es unter anderem in ihrer Haltung zu Israel. Ägypten schloss 1979 einen Friedensvertrag mit Israel, während Teheran den jüdischen Staat als Erzfeind betrachtet und bewaffnete Gruppen im Kampf gegen Israel unterstützt.
Irans Regierung sieht in der kritischen Haltung Ägyptens gegen die israelische Kriegsführung im Gazastreifen und Libanon eine Chance, gemeinsame Interessen zu verfolgen. Bereits vor Ausbruch des Gaza-Kriegs wollten Ägypten und der Iran ihre Beziehungen normalisieren. Zuvor war Araghtschi bereits für Gespräche in Jordanien, ein Land, das wie Ägypten auch gute Beziehungen zum Westen pflegt.