Die iranische Justiz hat im Zusammenhang mit den nationalen Protesten einen weiteren Demonstranten zum Tode verurteilt.
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Proteste im Iran werden drastisch bestraft. Es droht sogar die Todesstrafe. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Iran wurde ein weiteres Todesurteil gegen einen Teilnehmer der Proteste verhängt.
  • Dschawan R. wurde wegen «Kriegsführung gegen Gott» und «Korruption auf Erden» angeklagt.
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Im Zusammenhang mit der jüngsten Protestwelle im Iran hat die Justiz ein weiteres Todesurteil gegen einen Demonstranten verhängt. Wie das Justizportal Misan am Dienstag mitteilte, wurde Dschawan R. wegen seiner Beteiligung als «Rädelsführer der Unruhen» in der nördlichen Hafenstadt Noschahr für schuldig befunden.

Gemäss islamischer Rechtsauffassung wurde der Mann wegen «Kriegsführung gegen Gott» und «Korruption auf Erden» angeklagt. Gegen das Urteil kann noch Berufung eingelegt werden.

26 Demonstranten droht Todesstrafe

Nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International droht mindestens 26 Demonstranten im Iran die Todesstrafe. Bisher hat der Iran vier Urteile vollstreckt. In der Nacht zu Montag hatten in der Hauptstadt Teheran zahlreiche Menschen und Angehörige gegen eine kurz bevorstehende Exekution protestiert.

iran proteste Mahsa Amini
Mahsa Amini ist ein Symbol der Opposition im Iran. - keystone

Auslöser der landesweiten Proteste gegen den repressiven Kurs der Regierung und das islamische Herrschaftssystem war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im September. Sie starb in Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Verstosses gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war.

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