Seit der Wiedereinführung von US-Sanktionen befindet sich die Wirtschaft des Irans im Abschwung. Präsident Ruhani fordert das Volk zu Geschlossenheit auf.
Hassan Ruhani, Präsident des Irans, bei einem Treffen mit Beamten des Aussenministeriums.
Hassan Ruhani, Präsident des Irans, bei einem Treffen mit Beamten des Aussenministeriums. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der iranische Präsident will verhindern, dass der Iran vor den USA einknickt.
  • Aus seiner Sicht wollen die USA, dass der Iran an die Zeiten seiner Monarchie anknüpfe.

Angesichts der akuten Wirtschaftskrise im Iran hat Staatspräsident Hassan Ruhani seine Bevölkerung zu Geschlossenheit aufgefordert und ein Einknicken vor den USA zum No-Go erklärt. Die Vereinigten Staaten wollten den Iran zu dem Eingeständnis zwingen, «dass wir in den letzten 40 Jahren einen Fehler gemacht haben und daher kapitulieren sollten», sagte Ruhani am Dienstag mit Blick auf die islamische Revolution von 1979. Damals wurde die 2500 Jahre alte Monarchie abgeschafft und eine neue Staatsform geschaffen worden, seither entscheidet der schiitische Klerus in zentralen Fragen.

Ruhani sagte, die Amerikaner setzten nun darauf, dass der Iran seine Staatsform aufgebe und an die Zeiten der Monarchie von vor 1979 anknüpfe. «Dieser Wunsch wird aber nie in Erfüllung gehen.»

Der rapide Wirtschaftsabschwung im Iran steht im Zusammenhang mit der international umstrittenen Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, der nach seinem Rückzug aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran auch die Wiedereinführung scharfer Sanktionen beschlossen hatte. In der islamischen Republik ist derzeit vor allem der internationale Zahlungsverkehr durch die Strafmassnahmen blockiert, die Landeswährung Rial hat stark an Wert verloren.

Die Krise führt auch dazu, dass immer mehr Iraner die politische Richtung des Landes offen in Frage stellen – beispielsweise bei Strassenprotesten und im Internet.

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