Der Iran will seine strengen Corona-Vorschriften leicht lockern. Gewisse Geschäfte sollen wieder öffnen, und ein Drittel der Beamten kehrt zur Arbeit zurück.
Iran
Der iranische Innenminister Abdolresa Rahmani Fasli wird wegen seiner Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Iran lockert seine Corona-Vorschriften.
  • Am 12. April soll weiter entschieden werden.

Der Iran will nach Angaben von Präsident Hassan Ruhani die strengen Corona-Vorschriften im Land leicht lockern. Vom kommenden Samstag (11. April) an sollen einige Geschäfte in den Provinzen unter besonders strengen hygienischen Auflagen wieder geöffnet werden, wie der Präsident am Sonntag bekanntgab. Für die Hauptstadt Teheran gilt diese Regelung erst eine Woche später - vom 18. April an. Allerdings bleiben Sporthallen, Stadien, Schwimmbäder und andere Orte, an denen es zu grösseren Menschenansammlungen und damit einer höheren Ansteckungsgefahr kommen könnte, weiterhin geschlossen.

Ausserdem dürfen vom 11. April an zwei Drittel der Beamten - bis jetzt ist es nur ein Drittel - wieder zur Arbeit; allerdings nur in der Zeit von 7.00 bis 14.00 Uhr (Ortszeit). Schulen und Universitäten bleiben mindestens bis zum 18. April geschlossen. Ausnahmen könnte es aber Ruhani zufolge bei Doktoranden geben. Ebenso geschlossen bleiben bis dahin die religiösen Stätten, auch sollen bis auf weiteres landesweit keine Freitagsgebete veranstaltet werden. Auch Reisen in andere Provinzen seien bis zum 18. April weiterhin verboten.

Der iranische Corona-Krisenstab werde in seiner nächsten Sitzung am 12. April über weitere Massnahmen beraten, sagte Ruhani dem Webportal des Präsidialamts zufolge. Es gälten in erster Linie die Kriterien des Gesundheitsministeriums. Für den Krisenstabs habe die Gesundheit der Menschen höchste Priorität. Daher bleiben weiterhin grössere Veranstaltungen verboten, um eine neue Ansteckungswelle zu vermeiden.

Der Iran wurde von dem Corona-Virus besonders hart getroffen. Nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums gab es bis jetzt mehr als 3400 Tote und 55 000 Infizierte. Medienangaben zufolge hat die Corona-Krise 70 Prozent der iranischen Wirtschaft lahmgelegt. Bis Ende März durften nur Apotheken und Supermärkte geöffnet sein. Ein grosses Problem sind die öffentlichen Verkehrsmittel in den Grossstädten, wo die erforderlichen Kontaktbeschränkungen wegen der vielen Passagiere nicht eingehalten werden können.

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