Iran will alle Ausländer ohne Papiere ausweisen
Der Iran will nach dem Krieg mit Israel härter gegen Ausländer ohne gültige Aufenthaltsbewilligung vorgehen – besonders betroffen sind Afghanen.

Nach dem Krieg mit Israel will der Iran alle Ausländer ohne gültigen Aufenthaltstitel ausweisen – darunter viele Afghanen.
Häuser und Wohnungen, die an Afghanen vermietet sind, sollen beschlagnahmt oder versiegelt werden, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Mehr unter Berufung auf einen Brigadegeneral der Grenzpolizei.
Im Iran leben nach unterschiedlichen Schätzungen mehrere Millionen Afghanen, viele ohne legalen Aufenthaltsstatus. In den Metropolen arbeiten viele von ihnen im Niedriglohnsektor, etwa in kleinen Supermärkten oder auf Baustellen.
Iran beschuldigt Afghanen der Sabotage und droht mit Schnellverfahren
Im Zuge des Kriegs mit Israel hatten Irans Sicherheitsdienste auch Afghanen für Sabotageakte und verdeckte Operationen verantwortlich gemacht. Berichtet wurde von Angriffen kleiner, mit Sprengstoff beladener Drohnen, die im Land gefertigt worden sein sollen. Bereits in den vergangenen Tagen war von Hunderten Festnahmen mutmasslicher Kollaborateure die Rede. Irans Justizchef drohte ihnen mit Strafen im Schnellverfahren.
Bereits vor dem Krieg hatten Irans Sicherheitsbehörden ein härteres Vorgehen gegen Afghanen angekündigt, die ohne Aufenthaltstitel im Land sind. Afghanistan und der Iran teilen sich eine mehr als 900 Kilometer lange Grenze. Irans Regierung hatte den Plan, bis Ende März 2025 rund zwei Millionen Ausländer ohne gültigen Aufenthaltsstatus abzuschieben.