Eine Verbesserung der diplomatischen Beziehung käme laut Nasser Kanaani sowohl der islamischen Welt als auch den Palästinensern im Gazakonflikt zugute.
24 muslimische Fundamentalisten standen 1981 in Kairo wegen Verschwörung zur Ermordung des ägyptischen Präsidenten Anwar Sadat vor Gericht. Die Islamische Revolution im Iran von 1979 inspirierte zunächst sowohl militante Islamisten als auch Islamisten im gesamten Nahen Osten zu einem Wettbewerb zur Verdrängung des arabischen Nationalismus. - keystone

Nach über 40 Jahren Eiszeit hofft der Iran auf eine baldige Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen mit dem politischen Rivalen Ägypten. «Die Verhandlungen bislang waren vielversprechend und die beiden Länder sind auf einem guten Weg, die Differenzen hinter sich zu lassen und schon bald ein neues diplomatisches Kapitel aufzuschlagen», sagte der iranische Aussenamtssprecher Nasser Kanaani am Montag. Die Wiederaufnahme der Beziehungen würde nicht nur den beiden Staaten, sondern auch der islamischen Welt und insbesondere den Palästinensern im derzeitigen Gaza-Konflikt nützen, so der Sprecher laut Nachrichtenagentur Tasnim.

Im November hatten sich Irans Präsident Ebrahim Raisi und sein ägyptischer Amtskollege Abdel Fattah al-Sisi erstmals am Rande eines islamischen Sondergipfels in der saudischen Hauptstadt Riad getroffen. Die beiden Präsidenten einigten sich laut iranischen Medien auf einen Aktionsplan, der die Differenzen der vergangenen Jahre ausräumen und eine Wiederaufnahme der Beziehungen ermöglichen sollte. Vergangene Woche führten die beiden dann nach Angaben des iranischen Präsidialamts auch ein Telefonat, in dem neben den jüngsten Entwicklungen im Gazastreifen auch der Aktionsplan erneut besprochen wurde.

Farah Diba, Ehefrau des verstorbenen Schahs von Iran, legt ihre Hand auf das Grab ihres Mannes in der Rifai-Moschee in Kairo am 28. Juli 2002, dem 22. Jahrestag des Todes von Schah Mohammad Reza Pahlavi. Pahlavi starb 1980 in Ägypten. - keystone

Die Beziehungen zwischen Teheran und Kairo waren in den vergangenen vier Jahrzehnten angespannt. So unterstützte Kairo eher sunnitische Länder der arabischen Welt, die mit dem schiitisch geprägten Iran konkurrierten. Ägypten hat zudem ein Friedensabkommen mit Irans Erzfeind Israel geschlossen. Ausserdem ist der frühere iranische Monarch Mohammed Reza Pahlavi, der nach der islamischen Revolution von 1979 im ägyptischen Exil verstarb, in Kairo begraben. Die beiden Länder hielten in den vergangenen Jahren zwar diplomatische Kanäle offen, entsandten jedoch keine Botschafter mehr in die jeweiligen Hauptstädte.

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