Der Iran bietet Europa Aushilfe in Sachen Gas an. Im Gegenzug fordert das Land unter anderem die Wiederinkraftsetzung des Wiener Atomabkommens.
Nasser Kanaani Iran Aussenminister
Irans Sprecher des Aussenministeriums: Nasser Kanaani. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bezüglich des drohenden Gasmangels bietet Iran Europa Aushilfe an.
  • Im Gegenzug müsste das Atomabkommen wieder in Kraft gesetzt werden.
  • Dazu sollen alle wirtschaftlichen US-Sanktionen aufgehoben werden.
  • Das Land besitzt die weltweit zweitgrössten Gasreserven.

Iran hat sich im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise und dem im Winter befürchteten Gasmangel in Europa als Energielieferant angeboten. «Wir haben bekanntlich die notwendigen Gas-Reserven sowie das Potenzial und könnten daher auch Europas Bedarf diesbezüglich decken», sagte Aussenamtssprecher Nasser Kanaani am Montag.

Im Vorfeld jedoch müsste das Wiener Atomabkommen wieder in Kraft gesetzt und vor allem müssten alle wirtschaftlichen US-Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden, so der Sprecher laut Nachrichtenagentur Fars.

Mit den weltweit zweitgrössten Gasreserven käme der Iran als Energielieferant für Europa zwar in Frage, hat aber laut Beobachtern wegen der Gasnachfrage im eigenen Land wenig Spielraum für Gas-Exporte. Auch Sprecher Kanaani räumte ein, dass es wegen der US-Sanktionen in den letzten Jahren bei den Gas-Förderungen technische Probleme gegeben habe. Diese seien in der Zwischenzeit aber behoben und der Iran habe keinerlei Einschränkungen mehr.

Der Iran und die sechs Vertragspartner des Wiener Atomdeals – China, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Russland und die USA – arbeiten derzeit an einer Wiederbelebung des Abkommens von 2015. Noch ist keine finale Einigung erzielt, aber der iranische Sprecher zeigte sich zuversichtlich, dass diese bald schon bald möglich sein könnte.

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