Bei bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Milizen sind im Irak mindestens vier Menschen ums Leben gekommen.
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Gewalt zwischen verfeindeten Milizen forderte erneut Tote im Irak. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Erneut ist es im Irak zu Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Milizen gekommen.
  • Dabei wurden im Süden des Landes mindestens vier Menschen getötet.
  • Anhänger des Geistlichen al-Sadr und eine schiitische Miliz waren dabei beteiligt.

Bereits Anfang Woche kam es im Irak zu Gefechten, erneut gab es nun bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Milizen. In der südlich gelegenen Stadt Basra wurden dabei mindestens vier Menschen getötet. Das berichteten Augenzeugen und irakische Medien am Donnerstag.

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Unterdessen ist die Lage im Irak wieder unter Kontrolle. (Symbolbild) - Keystone

Den Sicherheitskräften zufolge war die Lage dann wieder unter Kontrolle. Mehrere Menschen seien festgenommen worden.

Beteiligt waren den Angaben zufolge Anhänger des einflussreichen schiitischen Geistlichen Muktada al-Sadr sowie eine rivalisierende schiitische Miliz. Anfang dieser Woche waren in der Hauptstadt Bagdad bei Gefechten zwischen dessen Gefolgsleuten und Kontrahenten mindestens 20 Menschen getötet worden. Hunderte Verletzte gab es durch die Auseinandersetzungen ebenso. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen weckten Erinnerungen an den Bürgerkrieg im Irak in den 2000er Jahren.

Al-Sadr konnte im Irak keine Regierung bilden

Hintergrund der Gewalt ist ein innerschiitischer Machtkampf zwischen Al-Sadr und seinen politischen Konkurrenten. Die Bewegung des Geistlichen hatte bei der Parlamentswahl im Oktober die meisten Sitze gewonnen. Al-Sadr gelang es aber nicht, eine Mehrheit für die Wahl eines Präsidenten zu erlangen und eine Regierung zu bilden.

Muktada al-Sadr
Muktada al-Sadr. - Keystone

Um die Auflösung des Parlaments und Neuwahlen zu erreichen, setzte Al-Sadr deshalb auf den Druck der Strasse. Ende Juli stürmten Anhänger das Parlament. Diese Woche drangen sie auch in den Regierungspalast ein, was die Gefechte im Zentrum Bagdads auslöste.

Al-Sadr ordnete daraufhin den Rückzug seiner Leute an. In dem Machtkampf zeichnet sich aber weiterhin keine Verhandlungslösung ab.

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