Seit Wochen gehen in Indien Tausende auf die Strassen. Nun wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.
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Seit Wochen laufen in Indien Demonstrationen gegen eine umstrittene Staatsbürgerschaftsreform. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Indien hat wegen anhaltender Proteste die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.
  • Das Internet wurde in einigen Teilen gesperrt, Ansammlungen von Menschengruppen verboten.
  • Dennoch dürften heute Freitag in grossen Städten Tausende weiter protestieren.

Indien hat angesichts anhaltender Proteste gegen eine Staatsbürgerschaftsreform die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. In einigen Teilen des Landes sperrten die örtlichen Behörden das Internet.

In der Hauptstadt Neu-Delhi erliess die Polizei laut Medienberichten in einigen Stadtteilen Notstandsgesetze, die die Ansammlung von Menschengruppen verbieten.

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Angesichts anhaltender Proteste gegen eine Staatsbürgerschaftsreform hat Indien die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. - dpa

Im bevölkerungsreichsten Bundesstaat Uttar Pradesh sind solche Bestimmungen bereits seit über einer Woche in Kraft. In der Stadt Meerut stehen 3000 Polizisten zum Einsatz bereit, vier Mal so viele wie vergangenen Freitag.

Die Organisatoren der Proteste rechnen dennoch mit Tausenden Teilnehmern nach den Freitagsgebeten in grossen Städten wie Neu-Delhi, Mumbai, Kalkutta und Bangalore.

25 Menschen bei Protesten gestorben

Im überwiegend von Hindus bewohnten Indien laufen seit einigen Wochen Demonstrationen gegen die Reform. Bislang kamen dabei 25 Menschen ums Leben. Das am 11. Dezember vom Parlament verabschiedete neue Einbürgerungsgesetz soll es nicht-muslimischen Minderheiten aus anderen Ländern erleichtern, die indische Staatsbürgerschaft zu erlangen.

Im Wesentlichen geht es um Hindus, Buddhisten, Sikhs und Christen aus den überwiegend muslimischen Ländern Afghanistan, Bangladesch und Pakistan, die vor 2015 Schutz in Indien gesucht haben.

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Kritiker bemängeln, dass Muslime durch die Staatsbürgerschaftsreform diskriminiert werden. - dpa

Kritiker bemängeln, dass Muslime durch das Gesetz diskriminiert werden. Zudem sei die Anerkennung der Staatsbürgerschaft aufgrund religiöser Motive ein Angriff auf die säkulare Verfassung. Etwa 14 Prozent der 1,3 Milliarden Inder sind Muslime, rund 80 Prozent sind Hindus.

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