Flugzeugabsturz

Flugzeugabsturz in Indien: 290 Menschen sterben – ein Überlebender

Redaktion
Redaktion, Keystone-SDA

Indien,

In Indien ist ein Flugzeug kurz nach dem Start vom Flughafen Ahmedabad abgestürzt. Gemäss indischen Medien befanden sich 242 Menschen an Bord.

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Über der Stadt Ahmedabad steigt eine grosse Rauchwolke auf. - X / @AdityaRajKaul

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Donnerstag stürzte in Indien ein Flugzeug auf dem Weg nach Grossbritannien ab.
  • An Bord der Maschine sollen sich 242 Menschen befunden haben.
  • Das Flugzeug gehörte zur Flotte von Air India.
  • Nun ist klar: Beim Flugzeugabsturz kamen mindestens 204 Menschen ums Leben.

Beim Absturz eines Passagierflugzeugs in Indien sind laut Polizeiangaben 290 Menschen ums Leben gekommen. Es gebe auch am Boden viele Todesopfer.

Am Donnerstagnachmittag (Schweizer Zeit) waren zunächst 204 Leichen geborgen worden. Am Abend stieg die Zahl der Toten auf 290 Menschen an, teilte die Polizei gegenüber Reuters mit.

Die genaue Opferzahl kann nach Behördenangaben aber erst sicher nach DNA-Abgleichen genannt werden. Es würden derzeit die DNA-Proben von Angehörigen gesammelt. Danach würden die sterblichen Überreste übergeben.

Der indische Premierminister Narendra Modi sprach von einer «Tragödie», die fassungslos mache. «In dieser traurigen Stunde» seien seine Gedanken bei allen Betroffenen.

Mann überlebt wie durch ein Wunder

Laut dem Polizeipräsidenten von Ahmedabad hat mindestens ein Mann den Absturz überlebt. Er teilte der Nachrichtenagentur ANI mit, auf Sitzplatz 11A sei ein Überlebender entdeckt worden.

Laut «India Today» handelt es sich um den 38-jährigen Briten Ramesh Vishwaskumar Bucharvada. Er sass direkt neben einem der Notausgänge und kletterte kurz nach dem Absturz aus dem Flugzeug.

«Als ich aufstand, waren überall Leichen um mich herum», sagte er laut «Bild» später im Spital. «Überall lagen Teile des Flugzeugs um mich herum. Jemand hielt mich fest, brachte mich in einen Krankenwagen und ins Krankenhaus.»

Maschine stürzte kurz nach dem Start ab

Wie die Zeitung «Times of India» berichtet, stürzte die Air-India-Maschine kurz nach dem Start nahe des Flughafens Ahmedabad ab.

Air India
Die Unglücksmaschine des Flugzeugabsturzes in Indien. (Archivbild) - X / Flightadar24

242 Menschen sollen sich an Bord der Boeing 787 befunden haben, darunter 230 Passagiere, 2 Piloten und 10 Crewmitglieder. Unter den Passagieren befanden sich nach Angaben der Airline 169 indische Staatsangehörige, 53 Briten, sieben portugiesische Staatsbürger und ein Kanadier. Bei dem Überlebenden handelt es sich um einen britischen Staatsangehörigen indischer Herkunft.

Am Abend Schweizer Zeit teilte die Fluggesellschaft Air India auf der Nachrichtenplattform X mit, dass 241 Menschen an Bord ums Leben gekommen seien. Bis auf den Passagier von Sitz 11A habe keiner den Absturz überlebt.

Flugzeug krachte in Ärzteunterkunft

Ein Polizist bestätigte gegenüber örtlichen Medien entsprechende Berichte auf der Plattform X, wonach das Flugzeug in ein Gebäude gestürzt sei. Dieses diene als Unterkunft für Ärztinnen und Ärzte.

Es befindet sich in einem Wohngebiet, so der Polizist weiter. Ein Bild zeigt das zerstörte Innere der Unterkunft – auf den Tischen liegen mit Essen befüllte Teller.

Ein von der indischen Behörde für Industriesicherheit auf X veröffentlichtes Foto zeigt das Heck des Flugzeugs. Dieses ragt waagerecht aus einem Gebäude heraus. Weitere Fotos zeigen verbrannte Trümmerteile und Löscharbeiten vor dem Gebäude.

Dazu, wie viele Menschen sich zu dem Unfallzeitpunkt im Gebäude befanden, gab es bislang keine offiziellen Angaben.

Am Ort des Unglücks bot sich ein Bild der Zerstörung. «Ich war zu Hause, als ich massiven Lärm höre. Als ich rausging, um nachzusehen, was passiert war, lag dichter Rauch in der Luft. Überall waren Leichen und Wrackteile des Flugzeugs», sagte ein Augenzeuge in einem Video der Nachrichtenagentur Press Trust of India.

Signal des Flugzeugs ging kurz nach dem Start verloren

Wie «Flightradar24» auf X schreibt, handelte es sich bei der Unglücksmaschine um das Flugzeug mit der Registrierung VT-ANB. Der Flieger wurde im Januar 2014 an Air India ausgeliefert und war seither für die Airline unterwegs.

Laut weiteren Angaben der Luftfahrtplattform war der Start der Maschine gegen 13.10 Uhr (Ortszeit) im Westen Indiens geplant.

Um 18.25 (Ortszeit) sollte sie am Flughafen London Gatwick landen. Doch wenige Minuten nach dem Start soll das Signal verloren gegangen sein.

Erste Daten des sogenannten ADS-B-Systems, das im Sekundentakt Daten zu Position, Geschwindigkeit und Flughöhe liefert, zeigen laut «Flightradar24», dass das Flugzeug bis auf eine barometrische Höhe von 625 Fuss gestiegen war. Danach sei es mit einer Geschwindigkeit von 475 Fuss pro Minute gefallen.

Auch die Darstellung des Flugverlaufs auf «Flightradar24» endet bereits kurz nach dem Ende der Startbahn.

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Ein Video zeigt den Absturz der Air-India-Maschine - X / @SukhSandhu

Die Ursache für den Absturz war vorerst völlig unklar. Die Nachrichtenagentur PA zitierte Natarajan Chandrasekaran von den Air-India-Eigentümern, der von einem «tragischen Unfall» sprach. Das Hauptaugenmerk liege auf der Unterstützung aller betroffenen Menschen und Familien.

Keir Starmer: Szenen sind «erschütternd»

Der britische Premierminister Keir Starmer schrieb, die Szenen seien «erschütternd». Auch der britische König Charles III. liess sich über die aktuellen Entwicklungen informieren.

Grossbritannien schickt nach dem Absturz eigene Ermittler nach Indien. Die Nachrichten seien verheerend und die Unfalluntersuchung werde einige Zeit brauchen, sagte Premierminister Starmer der Nachrichtenagentur PA zufolge. Die britische Flugunfallbehörde AAIB kündigte an, ein eigenes Team nach Indien zu schicken, um die dortigen Ermittlungen zu unterstützen.

Eine Sprecherin der EU-Kommission bekundete ihr Beileid. «Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen, ihren Angehörigen, Familien und Freunden.»

«Wir teilen Ihren Schmerz», schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. An Indiens Premier Modi gerichtet, betonte sie: «Europa ist in diesem Moment der Trauer mit Ihnen und dem indischen Volk solidarisch.»

Trump bietet Hilfe der USA an

US-Präsident Donald Trump hat am Abend Indien die Unterstützung der USA angeboten. Indien sei ein «grosses» und «starkes» Land. Doch die Vereinigten Staaten stünden bereit, im Bedarfsfall sofort Hilfe zu leisten, sagte der Republikaner bei einer Veranstaltung im Weissen Haus in Washington.

Trump zeigte sich betroffen und sprach von einem «furchtbaren Absturz» und «einem der schlimmsten in der Geschichte der Luftfahrt». Niemand wisse bislang, was vorgefallen sei.

Boeing-Maschinen im Fokus

Nach Angaben der Aviation Safety Network Database war es der erste Unfall mit einem 787 Dreamliner.

In den vergangenen Jahren war Boeing immer wieder wegen Sicherheitsproblemen in die Schlagzeilen geraten. Bei den Unglücken mit Flugzeugen des Modells 737 Max im Oktober 2018 und März 2019 waren 346 Menschen ums Leben gekommen.

Luftfahrtbehörden in aller Welt hatten daraufhin Flugverbote für das Modell erlassen. Erst nach einigen technischen Verbesserungen wurde das Modell schrittweise wieder für den Flugverkehr freigegeben.

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